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FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis)

Was ist FSME, eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis?

Ist man während der Zeckensaison zwischen März/April und Oktober/Novermber viel in freier Natur, durchstreift Wiesen und Wälder, so hat man in bestimmten FSME-Endemiegebieten ein erhöhtes Risiko, an Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) zu erkranken. Denn in dieser Jahreszeit ist die Gefahr, von einer infizierten Zecke gestochen zu werden, am größten.

Ein Impfschutz ist beim Aufenthalt in Risikogebieten unbedingt ratsam. Der FSME-Auslöser ist ein Virus (Flavivirus), das bei einem Zeckenstich auf den Menschen übertragen werden kann. In seltenen Fällen ist auch die Ansteckung durch den Genuss von unpasteurisierter Milch von infizierten Tieren möglich. Je älter der Erkrankte, desto schwerer ist der Verlauf der FSME-Erkrankung. Das Krankheitsbild kann lebensbedrohlich sein – nicht nur die Hirnhäute können sich entzünden, die Infektion kann sich auch im gesamten Nervensystem ausbreiten und somit auch im Gehirn. Etwa 12-15% der FSME-Erkrankungen treten im Kindesalter auf.

Zecken sind sehr widerstandsfähig. Sie können sogar Tieffrieren bis -18 °C mit anschließendem Auftauen überleben. Außerdem ertragen sie Hitze bis 45 °C. Dies bedeutet, dass Zecken sogar unter Umständen im Winter einen Wirt befallen oder in einem Kleidungsstück eine Wäsche überleben können.
FSME kommt europaweit vor, insbesondere in Russland, im Balkan sowie in Zentral- und Nordeuropa.  

Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen besteht in Deutschland ein erhöhtes Risiko für eine FSME-Infektion.

Zu den Ländern mit erhöhtem FSME-Risiko in Europa gehören  Österreich, Slowenien, die Slowakei, Ungarn, die Tschechische Republik, die baltischen Staaten, Süddeutschland sowie Süd- und Ostschweden. FSME ist in Russland von der westlichen Grenze zu Europa bis zur östlichen Grenze weit verbreitet. Der FSME-Virusstamm in Russland verursacht schwerere Erkrankungen als der mitteleuropäische Stamm, und Todesfälle sind nicht ungewöhnlich.
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Aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete des Robert Koch-Instituts (Quelle: RKI, Epid. Bull 9, 2024).