Dr.med. Gunthild Kayser, Bonn
Hier haben wir die häufigsten Fragen aus der Sprechstunde für Sie zusammengestellt. Die Antworten haben keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit, sondern entspringen unseren Erfahrungen aus Kinderklinik, Praxis und Familie.
ANTIBIOTIKA
Wie oft setzen wir Antibiotika ein?
Wie andere Medikamente auch: so wenig wie möglich, so oft wie nötig. Bei manchen Krankheiten, z.B. einer bakteriellen Mittelohr- oder Lungenentzündung, ist der Einsatz jedoch unabdingbar, um bleibende Folgen zu vermeiden. Link: Patienteninformation der KBV
ATTESTE
Warum ist ein Attest gebührenpflichtig?
Die Ausstellung eines Attestes, einer Schulbescheinigung oder einer Gesundschreibung sehen die Gesetzlichen Krankenversicherer als Privatsache an. Das gilt auch für die sog. "Kindergarten-Untersuchung", d.h. eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für Gemeinschaftseinrichtungen.
Mit anderen Worten: derlei Bescheinigungen sind keine Kassenleistung. Gleichwohl darf ein Arzt aus Wettbewerbsgründen keine Leistung "umsonst" erbringen. Die Abrechnung erfolgt über die Ziffer 70 der Gebührenordnung für Ärzte. Wir berechnen je nach Umfang 3,00€ bis 5,00€.
Ist vor Ausstellung einer Bescheinigung eine Untersuchung erforderlich, müssen wir auch diese in Rechnug stellen. Die Gebühren richten sich nach dem Aufwand.
"Entschuldigungen" für die Schule
...sind Elternsache. Auch wenn Lehrer bei Fehlzeiten über 3 Tage eine ärztliche Bescheinigung verlangen, ist das nicht rechtens, ebenfalls nicht für versäumte letzte/erste Schultage vor/nach den Ferien. Lediglich bei begründetem Zweifel kann die Schule die Eltern schriftlich dazu auffordern, ein ärztliches Gutachten einzuholen. Link: Schulgesetz NRW => s. §43 Absatz(2). Ausnahme ist das krankheitsbedingte Versäumen einer Abiturprüfung. Dafür ist ein ärztliches Attest erforderlich.
"Kinder - AU"
s. Kinderkrankengeld
Die Bescheinigungen über die Erkrankung eines Kindes unter 12 Jahren zur Vorlage bei Arbeitgeber und Krankenkasse erhalten gesetzlich Versicherte kostenfrei. Bei Privatversichterten fällt die GOÄ-Nr. 70 zur Anrechnung an.
BAUCHSCHMERZEN
Was hilft gegen Dreimonatskoliken?
- Ruhe und Geduld
- Bauchmassagen
- Probiotikum mit Lactobacillus reuteri (Apotheke)
Tropfen mit Dimeticon etc. helfen laut wissenschaftlichen Studien nicht und wurden im Verbrauchertest nicht empfohlen (Literatur: ÖKOTEST-Magazin, August 2012).
- weitere Tipps unter "Schreien"
ERNÄHRUNG
Wie lange sollen Sie stillen?
Säuglinge (mit und ohne Allergierisiko) sollten mindestens vier Monate voll gestillt werden, entsprechend der WHO-Definition "predominant breastfeeding". Entgegen früherer Annahmen gibt es keinen Vorteil durch längeres, ausschließliches Stillen. Auch nach Einführung der Beikost dürfen Sie stillen, solange Sie und Ihr Kind mögen (Link: Stillen und Beikost).
Und ab wann und wie sollten Sie Beikost einführen?
Aufgrund des steigenden Nährstoffbedarfes empfehlen wir hierzulande den schrittweisen Aufbau der Beikost ab dem vollendeten 4. Lebensmonat, spätestens dem 6. Lebensmonat. Das Vorenthalten bestimmter Nahrungsmittel ist nicht sinnvoll, auch nicht zur Vermeidung eventueller Allergien!
Quelle: Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund GmbH
Die gern zitierte WHO - Empfehlung, in den ersten sechs Lebensmonaten vorwiegend voll zu stillen, mag in Entwicklungsländern sinnvoll sein, ist aber in ressourcenreichen Nationen längst überholt.
Beikost und Allergieprävention
Früher wurde empfohlen, während des Stillens prophylaktisch auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten und Beikost möglichst spät einzuführen. Heute wissen wir, daß beides unsinnig ist.
Im Gegenteil: das Stichwort heißt "Toleranzentwicklung". Nur die Auseinandersetzung mit Umweltfaktoren (auch mit Nahrungsmitteln!) trainiert das Immunsystem. Vor allem Säuglinge, die zu Ekzemen neigen, profitieren von einer frühen Beikosteinfürung ab dem Alter von 4 Monaten. Link: Beikost früh einführen.
Was ist vom "Baby-led-weaning" zu halten?
Diesen Trend sehen wir kritisch. Er hat den Nachweis, den ernährungsphysiologischen Bedarf des Säuglings zu decken, bisher nicht erbracht. Wenn im zweiten Lebenshalbjahr der Energie- und Nährstoffbedarf steigt, werden die Milchmahlzeiten durch ausgewogene Beikost ergänzt. Das schließt "Fingerfood" nicht aus - jedoch muß das Kind mundmotorisch erstmal in der Lage kommen, stückige Kost zu bewältigen. Es hat keinen Sinn, einem vier- oder sechsmonatigen Säugling einer Möhre "für den Geschmack" in die Hand zu geben. Es besteht die Gefahr des Abbrechens eines Stückchens und nicht nur des des Verschluckens, sondern sogar des Erstickens. In diesem Alter sind Breie in altersgerechter Konsistenz angesagt. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Kind an feste Kost zu gewöhnen. Führen Sie es durch gemeinsame Mahlzeiten zu festen Zeiten bei Tisch an sinnliches Essen heran.
Vegetarische oder vegane Ernährung
Sie können Ihr Kind vegetarisch ernähren, wenn es bestimmte Grundnahrungsmittel bekommt und die Kost abwechslungsreich ist. Wichtig ist die ausgewogene Versorgung mit essentiellen Nährstoffen wie Eisen, Zink und verschiedenen Vitaminen.
Vegane Ernährung ist für Kleinkinder problematisch, da wichtige Nährstoffe aus Lebensmitteln tierischer Herkunft nur schwer zu ersetzen sind. Um einen Mangel und spätere Schäden beim Kind abzuwenden, sind Supplemente erforderlich. Es sollten regelmäßige ärztliche Kontrollen und Laboruntersuchungen erfolgen.
Am besten lassen Sie sich von einer spezialisierten ökotrophologischen Fachkraft beraten und begleiten.
Literatur unter dem Link "Gesund ins Leben"
ESSEN
Nur Nudeln und Ketchup - was hilft bei Mäkeligkeit?
Gelassenheit. Wenn Ihr Kind kein Gemüse mag, folgt es nur seinem evolutionären Erbe. Viele Gemüsesorten haben eine leicht bittere Note, und die bedeutet in der Natur oft "giftig" - im Gegensatz zu süß. Verlassen Sie sich darauf, daß in unserer Gesellschaft kein Kind von Mangelernährung bedroht ist.
Seien Sie Vorbild. Vermitteln Sie Ihrem Kind, daß Essen und gemeinsame Mahlzeiten etwas Schönes sind. Preisen Sie den Geschmack der betreffenden Speisen.
Wiederholung. Bringen Sie das ungeliebte Essen einfach immer wieder auf den Tisch.
Belohnung. Loben Sie Ihr Kind, wenn es das angebotene Gemüse doch probiert hat.
Not macht erfinderisch. Irgendein Obst oder Gemüse schmeckt jedem Kind. Säfte oder Smoothies sind eine Alternative. Gemüse oder Fleisch können Sie pürieren und in Form von Soße ins Essen mogeln.
FIEBER
Was ist Fieber?
Zunächst einmal ist Fieber ein Signal: hier ist jemand krank!
Fieber gehört zu den natürlichen Abwehrmechanismen unseres Körpers in der frühen Krankheitsphase. Der körpereigene "Thermostat" im Gehirn stellt sich auf einen höheren Sollwert ein. Denn die hohe Temperatur hilft dem Organismus, mit Krankheitserregern fertig zu werden. Kinder fiebern leicht relativ hoch, auch deutlich über 40°C.
Lassen Sie das Fieber seine Arbeit machen!
In unserem Kulturkreis wird Fieber - leider oft auch von medizinischem Personal - als bedrohlich mißverstanden. Auch die irreführenden Bezeichnungen "Fieberzäpfchen" und "Fiebersaft" auf den Verpackungen der Arzneimittel suggerieren, daß die Temperatur gesenkt werden muß. Hierdurch wird aber die optimale Infektabwehr behindert. Zudem muß der Organismus, der eine höhere Temperatur anpeilt, erneut Energie aufwenden, um diese wieder zu erreichen. So kann der Preis für eine kurzzeitige Linderung eine Verlängerung der Krankheit sein.
Es ist durchaus sinnvoll, daß Fieber die Aktivität einschränkt: der Patient gehört ins Bett, soll sich ausruhen, möglichst niemanden anstecken und sein Körper soll seine Energie auf die Immunabwehr konzentrieren.
Ibuprofen und Paracetamol sind in erster Linie Schmerzmittel. Sie sollten sie dann einsetzen, wenn Ihr Kind Schmerzen hat und leidet - unabhängig von der Höhe der Temperatur! (Link: WJCP)
Wenn möglich, geben Sie nach einer Impfung kein Paracetamol, da es die Impfantwort beeinträchtigt (Link: The Lancet).
Kommt es dann nicht zu Fieberkrämpfen?
Manche Kinder neigen zu Fieberkrämpfen. Diese ereignen sich jedoch weniger bei sehr hoher Körpertemperatur, sonden überwiegend bereits im Fieberanstieg. Meist hören sienach einigen Minuten von alleine auf. Durch fiebersenkende Maßnahmen lassen sie sich nicht verhindern. DGKJ - Elterinfo "Fieberkrampf"
Was können Sie tun?
Die Aufgabe des Fiebers ist, den Infekt zu bekämpfen.
Ihre Aufgabe ist nicht, das Fieber zu bekämpfen.
Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes. Friert es, steigt das Fieber gerade. Dann fühlt es sich wohl, wenn Sie es zudecken. Sorgen Sie dafür, daß die entstehende Wärme abstrahlen kann. Also nicht dick einpacken oder extra warme Sachen anziehen. Wadenwickel sind bei Kindern nicht sinnvoll. Sie können die Stirn, evtl. auch den Bauch, mit einem feuchten (nicht zu kalten!) Waschlappen kühlen. Beginnt das Kind zu schwitzen, sinkt das Fieber. Wechseln Sie feuchte Kleidung und Bettwäsche. Bei Fieber benötigt der Körper mehr Flüssigkeit als sonst. Halten Sie Ihr Kind stetig an zu trinken.
Sie sollten Ihr Kind immer gut beobachten. Wenn es ausreichend trinkt und relativ gut gelaunt ist, können Sie 2 bis 3 Tage abwarten.
Wann sollen Sie ein fieberndes Kind untersuchen lassen?
- Ihr Kind gefällt Ihnen nicht, trinkt schlecht, ist unangemessen schlapp. Ist es gar nackensteif oder berührungsempfindlich, ist Eile geboten!
- Der Zustand verschlechtert sich zunehmend.
- Das Fieber tritt nicht mit dem Krankheitsbeginn, sondern nachträglich (sekundär) auf.
- Kleine Säuglinge, die fiebern, sollten generell einem Kinderarzt vorgestellt werden.
FeverApp
Wir nehmen an der Studie der Uni Witten/Herdecke teil, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gefördert wird.
Die App versorgt Sie mit einem Fieber-Tagebuch, vielen Informationen, Tipps, Entscheidungshilfen und einer Checkliste.
Das Ziel ist, Ihnen den Umgang mit Fieber zu erleichtern und Ihr Kind sicherer durch fieberhafte Infekte zu begleiten. Der Datenschutz ist gewährleistet. Die Teilnahme ist für Sie kostenlos.
Informieren Sie sich auf der Website: www.feverapp.de/app. Registrieren können Sie sich unter dem Link: FeverApp. Unser Praxiscode lautet 0266.
FLUOR
Welche Kariesprophylaxe ist sinnvoll?
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz in unserem Körper - vorausgesetzt, es wird dort Fluorid eingebaut. Das beginnt schon im Mutterleib und im frühen Säuglingsalter. Unser aufbereitetes Trinkwasser enthält heutzutage jedoch zu wenig Fluor.
Fluor-Prophylaxe Nach Jahren kontroverser Diskussionen gibt es seit April 2021 einheitliche Empfehlungen der verschiedenen Fachgesellschaften: ab dem 10. Lebenstag sollte das Baby täglich eine Fluor-/Vitamin D-Tablette bekommen. Die Handhabung ist einfach. Die beliebten Vitamin D-Tropfen gibt es nicht in Kombination mit Fluor.
Zähenputzen Wenn die Zähne durchbrechen, muß Fluorid von außen in dern Zahnschmelz eingebracht werden. Entweder es wird mit Kinder-Zahncreme eingeputzt, die 1.000ppm Fluor enthält. Die Vitamin D-Prophlaxe erfolgt weiter. Oder Sie behalten die Fluor-/Vitamin D-Tabletten bei und verwenden eine Zahncreme ohne Fluor.
Eine winzige Menge Zahncreme einmal täglich reicht, ab dem ersten Geburtstag zweimal täglich. Keine Ausnahme! Nachputzen! Bis zum Alter von 4 bis 5 Jahren ist die kindliche Motorik noch nicht ausreichend.
Ansteckung vermeiden Bitte nehmen Sie den Schnuller Ihres Kindes nicht selbst in den Mund. Vertauschen Sie die Zahnbürsten nicht.
Gesunde Mundflora erhalten Über Zucker und Dauernuckeln freuen sich die Kariesbakterien. Geben Sie Ihrem Kleinkind nicht ununterbrochen die Nuckel- oder Trinkflasche in die Hand - auch wenn nur Wasser darin ist (und erst recht zuckerhaltige Getränke!). Das ständige Umspülen schädigt den Schutzfilm der Mundhöhle.
Ausführlicher Artikel auf "Gesund ins Leben"
Sonderdruck der Monatsschrift Kinderheilkunde
HAUSMITTEL
Wirkt das Aufträufeln von Muttermilch gegen Bindehaut- oder Nabelentzündung / Schnupfen / Ekzeme?
Nein! Die Muttermilch hat viele wertvolle Inhaltsstoffe, auch Antikörper, wirkt aber nicht antibiotisch. Im Gegenteil: es tummeln sich jede Menge Bakterien darin (mit denen der Verdauungstrakt des Säuglings mühelos fertig wird). Die Verwendung als Nasen- oder Augentropfen ist daher nicht sinnvoll. Auch als Emulsion zur Hautpflege ist Muttermilch nicht geeignet, weil sie zu wässrig und nicht fetthaltig genug ist. Der Zusatz zu Badewasser ist ebenfalls sinnfrei.
HAUTPFLEGE
Braucht Babyhaut Pflege?
Selbstverständlich; die Haut von Säuglingen produziert noch kaum Fett! Durch Pflege wird sie keineswegs "verzärtelt" - im Gegenteil: sie wird robuster gegen Umwelteinflüsse.
Beim Waschen und Baden wird der Haut Feuchtigkeit entzogen. Cremen Sie Ihr Kind nach jedem Baden oder Duschen mit einer guten Pflegeserie ein. Bewährt hat sich auch reines Mandelöl, das Sie sich in der Apotheke abfüllen lassen können.
Kinder, die sehr trockene Haut haben oder gar zu Ekzemen neigen, benötigen jeden Tag Pflege, manche sogar mehrmals täglich.
Welchen Sonnenschutz brauchen kleine Kinder?
- s.u. unter "SONNENSCHUTZ"
HOMÖOPATHIE
Nutzen wir alternative Heilmethoden?
Nur wenn es Evidenz für die Wirksamkeit gibt.
Ehrlich gesagt: die regelmäßige Zusammenschau seriöser Untersuchungen, meine eigene empirische Erfahrung aus über 25jähriger Praxistätigkeit und Selbstversuche haben mich nicht von der Sinnhaftigkeit homöopathischer Mittel überzeugen können.
Im Gegenteil: ich persönlich halte nichts davon, Kinder von kleinauf darauf zu prägen, daß jedes Wehwehchen, jede Befindlichkeitsstörung der Einnahme von Globuli oder Tropfen bedarf.
Was ist eigentlich "Schulmedizin"?
Mit diesem Begriff konnte ich noch nie etwas anfangen. Medizin wird nicht in Schulen gelehrt. Schauen Sie selbst in die Recherche von MedWatch.
HUSTEN
Husten ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Reflex. Er stößt Staub, Fremdpartikel wie Staub, Verschlucktes, Krankheitserreger und auch Sekret aus. Ein gesunder Mensch hustet bis zu 20mal am Tag.
Husten ist nützlich. Er hilft, Krankheitserreger und Schleim loszuwerden. Wissenschaftliche Stufen haben bewiesen, daß Husten weder durch "Hustensaft" noch Antibiotika schneller weggeht.
Husten tritt meist im Rahmen von Atemwegsinfekten auf. Hierfür sind überwiegend Viren verantwortlich. Damit muß der Körper ohne Medikamente fertig werden. Eine gute körpereigene Abwehr kann auch Bakterien in Schach halten. Bei Komplikationen wie einer Lungenentzündung ist ein Antibiotikum angezeigt.
Tritt Husten unabhängig von Infekten auf oder hält über einen längeren Zeitraum an, sollte ein Arzt der Ursache auf den Grund gehen.
Nützt "Hustensaft"?
Jein. Husten ist ein gesunder Reflex, der den Schleim aus den Bronchien befördert. Bei Erkältungsinfekten gibt es verschiedene Stadien, die Sie mit Schleimlösern nicht beeinflussen können:
1. Am Anfang der Erkältung steht meist trockener Reizhusten. Hier kann ein Hustenstiller lindern.
2. Der Schleim löst sich langsam, so daß Hustensaft entbehrlich ist. Wichtig ist jetzt, besonders viel zu trinken. Durch Abklopfen des Brustkorbes, von unten nach oben, rechts und links abwechselnd, können Sie den Schleim mobilisieren.
3. Der Husten ebbt langsam ab. Das kann insgesamt 2 Wochen dauern.
4. Die Bronchialschleimhaut braucht noch etwa 4 Wochen, um sich vollständig zu erholen. Während dieser Phase ist sie noch besonders empfindlich für erneute Infekte.
IMPFEN
Link: Impfkalender des STIKO (mehrsprachig)
Link: Aktuelle Empfehlungen der STIKO
=> Rubrik Aktuelle Empfehlungen => Epidemiologisches Bulletin
=> Rubrik English Version
=> Patienteninfos zu verschiedenen Erkrankungen
Unsere Meinung zu Impfungen?
Laut der UN-Gesundheitsorganisation WHO hat jedes Kind ein Recht auf das größtmögliche Maß an Gesundheit. Impfungen sind segensreiche Errungenschaften der modernen Medizin zum Abwenden bestimmter Infektionskrankheiten, die mit hohen Komplikationsrisiken einhergehen. Bewiesene Impfschäden treten dagegen hierzulande nur einige wenige pro Jahr auf.
Selbstverständlich hat jeder die Freiheit, für sich das Risiko einer Wilderkrankung einzugehen. Gleichwohl besteht die Herausforderung für Eltern darin, im Namen eines Kindes die optimale Entscheidung zu treffen.
Wer seinem Kind den Impfschutz vorenthält, schadet möglicherweise nicht nur ihm, sondern auch anderen Kindern, die noch zu klein für eine Impfung sind, oder Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Sie sind auf die sog. "Herden-Immunität" ihrer Umgebung angewiesen.
Neben dem Schutz der eigenen Gesundheit bzw. der unserer Kinder trägt jeder von uns auch die Verantwortung für ungeschützte Mitmenschen, die leider keine Wahl haben.
Link: Video zur Masern-Schutzimpfung
Folgerichtig hat die WHO die Vermeidung oder Verzögerung von Impfungen 2019 in ihre Top 10 - Liste der globalen Gesundheitsbedrohungen aufgenommen - Link: scrollen bis "Vaccine hesitancy".
Ist ein Baby mit zwei Monaten nicht viel zu klein zum Impfen?
Gerade weil es so jung ist, möchten wir es vor Ansteckung bewahren. Der Nestschutz hat diese Aufgabe in den ersten Lebenswochen erfüllt - nun ist das eigene Immunsystem dran. Von Geburt an beschäftigt sich dieses tagtäglich mit unzähligen Krankheitserregern. Beispielsweise hält es die Bakterien, die unsere Haut, Schleimhäute und den Verdauungstrakt besiedeln, in Schach. Trainiert wird es einerseits durch Infekte, andererseits (ohne krank zu werden!) durch Impfungen.
Der Nestschutz für Masern und Windpocken hält bis ins zweite Lebenshalbjahr an, daher warten wir mit diesen Impfungen bis kurz vor den ersten Geburtstag.
Ist die Gabe von "Fieberzäpfchen" nach einer Impfung sinnvoll?
Wenn es sich vermeiden lässt: nein! Schon seit einigen Jahren weiß man, daß die prophylaktische Gabe von Paracetamol die Impfantwort des Körpers sogar verschlechtert (Link: The Lancet). Dagegen gibt es Hinweise darauf, daß sich Fieber nach der ersten MMRV-Impfung im frühen Kindesalter positiv auf die Antikörperbildung auswirkt (Lit.: Carazo Perez et al., Epidemiol Infect. 2018 Jub 11: 1-9).
So können Sie Ihrem Kind die Impfung erleichtern:
Schauen Sie sich die Tipps auf der Seite der BZgA an.
Kann mein Kind trotz einer Erkältung geimpft werden?
Hierzu sagt die STIKO (Ständige Impfkommission):
"Häufig unterbleiben indizierte Impfungen, weil bestimmte Umstände irrtümlicherweise als Kontraindikationen angesehen werden. Dazu gehören zum Beispiel:
- banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen Temperaturen (<38,5°C) einhergehen; (...)"
Die Antwort lautet also: ja. Letztendlich entscheiden aber Sie als Eltern, ob die Impfung stattfinden soll.
Impfen wir auch die Eltern?
Die eigenen Eltern sind zu 50% die Infektionsquelle, wenn Säuglinge erkranken. Deswegen bieten wir Ihnen an, auch Ihren Impfstatus zu überprüfen und eventuelle Impflücken zu schließen.
INFEKTE
Welche Erkrankungen sind ansteckend?
Alle Krankheiten, bei denen Bakterien, Viren oder Pilze von Mensch zu Mensch übertragen werden können, z.B. Erkältung, grippaler Infekt, Magen-Darm-Infekt, Scharlach, Bindehautentzündung...
Woher kommt ein Infekt?
Das sagt schon das Wort: man steckt sich irgendwo an - bei einem Spielkameraden, Geschwisterkind oder einer erwachsenen Kontaktperson. Der Überträger muß nicht unbedingt selbst erkrankt sein. Auch über einen kontaminierten Gegenstand kann man sich infizieren - ein Türgriff, ein Spielzeug, in einem öffentlichen Verkehrsmittel, auf dem Spielplatz...
Wann kann das Kind wieder in den Kindergarten / die Schule?
Das hängt davon ab, wie schnell Ihr Kind gesund wird. Es sollte einen Tag fieberfrei sein bzw. keinen Durchfall mehr haben bzw. nicht mehr arg husten und niesen. Stellen Sie sich einfach vor, was Sie davon hielten, wenn ein derartig krankes Kind mit Ihrem eigenen Kontakt hätte.
Pflegen Sie Ihr Kind lieber zuhause bis es sich erholt hat, bevor Sie es zu früh in eine Gemeinschaftseinrichtung geben (wo der nächste Infekt wartet...).
Warum ist das Kind ständig krank?
Ab Geburt ebbt der Nestschutz ab und ist mit etwa einem Jahr verschwunden. Gleichzeitig muß das Immunsystem trainieren und eigene Antikörper bilden, indem es sich mit jedem einzelnen Krankheitserreger auseinandersetzt. Das sind etwa 200. Man erwirbt sie überall da, wo man mit Menschen zusammentrifft: in der Krabbelgruppe, beim PEKiP, in der KiTa, dem Kindergarten, der Schule... Um die 10 fieberhafte Infekte pro Jahr sind normal. Bei Geschwisterkindern oder in Gemeinschaftseinrichtungen können es sogar bis zu 15 pro Jahr sein. Link: DGKJ - Elterninfo "Infekte"
KINDERKRANKENGELD
"Kinder-AU"
Themenseite des Bundesfamilienministeriums und der Stiftung Warentest
Voraussetzungen:
- beide Eltern sind berufstätig* / Elternteil ist alleinerziehend
- kein anderes Haushaltsmitglied steht zur Betreuung zu Verfügung
- das Kind wird zuhause betreut (nicht im Krankenhaus)
- das Kind wurde ärztlich untersucht
- eine Rückdatierung ist grundsätzlich nicht möglich
*ist lediglich ein Elternteil berufstätig, jedoch das andere Elternteil erkrankt, kann keine AU ausgestellt werden. In dem Fall sprechen Sie bitte mit hrer Krankenkasse.
SCHLAFEN
Warum schläft das Kind nicht durch?
Machen Sie sich ein paar Fakten klar:
- Jeder Mensch, ob groß, ob klein, wacht nachts auf, bis zu 30 Mal. Das hat einerseits mit den Schlafphasen zu tun, andererseits mit dem Instinkt, sich zu vergewissern, ob rundherum noch alles in Ordnung ist.
- Grundsätzlich haben auch Säuglinge die Fähigkeit, sich selbst wieder zum Schlafen zu bringen.
- Zum Weiterschlafen braucht man die gewohnte Situation.
Jetzt kommen Sie ins Spiel: wenn diese gewohnte Situation daraus besteht, daß Sie Ihr Kind aufnehmen, anlegen, ins Elternbett nehmen oder mit ihm herumlaufen und ihm vorsingen, ist es an diese "Einschlafhilfe" gewöhnt. Es wird dieses Ritual immer wieder einfordern und vorher nicht zur Ruhe kommen. Gleichzeitig bringen diese Aktivitäten den Schlafrhythmus durcheinander und verhindern das Weiterschlafen. Da "beißt sich die Katze in den Schwanz".
Wie können Eltern helfen?
Machen Sie sich Ihre Vorstellungen bewusst.
Finden Sie es schön, mit Ihrem Baby in einem Bett zu schlafen? Dann brauchen Sie nichts ändern. Rechnen Sie allerdings damit, daß Sie sich weiterhin gegenseitig durch Geräusche, Bewegungen und unterschiedliche Körpertemperatur im Schlafrhythmus beeinflussen und wecken.
Möchten Sie etwas ändern? Mutter und Vater sollten sich unbedingt absprechen und einig sein. Im Vorfeld helfen "Einschlaf-Rituale", immer gleich, immer zur selben Uhrzeit, welche das Zubettgehen einläuten. Ziel ist, das Kind im eigenen Bett einschlafen und weiterschlafen zu lassen. Wenn es sich rührt, warten Sie erst einmal ab, ob es allein in den Schlaf zurückfindet (vorausgesetzt, es hat keinen Hunger). Beruhigen Sie es ggf. mit leiser Stimme und durch sanftes Streicheln des Köpfchens.
Bei hartnäckigem Schlafstörungen haben Sie zwei Möglichkeiten. Einerseits hilft die "Freiburger Sanduhrmethode" (ab 12 Monate), wobei die Phase der Umgewöhnung kaum ohne Schreien einhergeht. Wenn Sie konsequent sind, haben Sie nach spätestens zwei Wochen, meist aber schon nach einigen Tagen, Erfolg. Etwas langwieriger ist die Möglichkeit, daß sich die Eltern als "Einschlafhilfe" schrittweise zurückziehen - allerdings ohne das Kind aufzunehmen oder ins Elternbett zu holen. Hilfreich ist hierbei ein "Stellvertreter", z.B. ein Kuscheltier.
Link: DGKJ - Info "Mein Kind schläft nicht"
SCHREIEN
Warum schreit das Baby abends andauernd?
Zunächst hat es kaum eine andere Möglichkeit, seinen Unmut auszudrücken. Der Grund ist nicht zwangsläufig Hunger oder Bauchschmerzen. Im Gegenteil: pausenloses Füttern überfordert den Magen; beim Schreien wird Luft geschluckt und führt zu Blähungen.
Neun Monate lang hat der kleine Mensch im Mutterleib Ruhe und Rundumversorgung genossen. Nun ist das kleine Gehirn noch relativ unreif, muß aber in den ersten Lebensmonaten eine enorme Anpassung leisten: Atmen und Trinken koordinieren, Geräusche, Sehen, Berührungen, und andere Sinneseindrücke verarbeiten, an- und ausgezogen und gebadet werden, Temperatur ausgleichen, sich an einen Tagesrhythmus gewöhnen!
Manche Babies schaffen das "im Schlaf", andere verdauen die Reizüberflutung schlechter. Sie können nicht abschalten und suchen vermeintlich immer mehr Abwechslung, um sich von dem Gefühl quälender Müdigkeit abzulenken. In den Abendstunden spitzt sich die Situation zu: das Kind wirkt unzufrieden, wehrt sich gegen die Horizontale und fordert scheinbar Aktionen der Eltern ein, während diese ebenfalls erschöpft sind und Ruhe suchen. Ein Teufelskreis beginnt; Eltern und Kind schaukeln sich in ihrer Anspannung gegenseitig auf. Der andauernde Schlafmangel und die Ratlosigkeit zermürbt alle drei.
Der Fachausdruck lautet "Frühkindliche Regulationsstörung".
Was können Sie tun?
- Machen Sie sich klar: Ihr Kind schreit nicht, um Sie zu tyrannisieren oder weil Sie etwas falsch machen.
- Bewahren Sie Ruhe. Widerstehen Sie dem Impuls, Ihr Kind aufzunehmen, herumzuwippen, zu schaukeln, im Kinderwagen oder dem Auto durch die Gegend zu fahren usw.
- Lassen Sie Ihr Kind in seinem eigenen Bettchen einschlafen. Schirmen Sie weitere Reize (Spieluhr, Singen, buntes Licht...) ab. Manche Kinder mögen es, wenn man das Köpfchen sanft berührt und den Körper ganz sachte wackelt.
- Viele Babies mögen "Pucken" Wir zeigen Ihnen gerne, wie das geht. Wichtig für die Hüften ist dabei: Beine anhocken!
- Suchen Sie Entlastung! Nehmen Sie Hilfe von Großeltern oder Freunden an - und vertrauen ihnen! Gönnen Sie sich eine Auszeit; gehen Sie ins Kino, ins Spa oder spazieren.
- Haben Sie Geduld! Diese erste Anpassungsphase außerhalb des Mutterleibes ist eine große Herausforderung für Ihr Baby und Sie, aber nach ein paar Monaten ist sie überstanden.
- Informieren Sie sich bei der Deutschen Liga für das Kind
- Lassen Sie sich in der Spezialambulanz des Kinderneurologischen Zentrums beraten.
Link: DGKJ - Elterninfo "Ist mein Kind ein Schreibaby?"
SCHULATTESTE
„Entschuldigungen“ für die Schule schreiben die Eltern!
So steht es im Schulgesetz NRW, nachzulesen unter §43 Absatz (2):
„Ist eine Schülerin oder ein Schüler durch Krankheit oder aus anderen nicht vorhersehbaren Gründen verhindert, die Schule zu besuchen, so benachrichtigen die Eltern unverzüglich die Schule und teilen schriftlich den Grund für das Schulversäumnis mit. Bei begründeten Zweifeln, ob Unterricht aus gesundheitlichen Gründen versäumt wird, kann die Schule von den Eltern ein ärztliches Attest verlangen und in besonderen Fällen ein schulärztliches oder amtsärztliches Gutachten einholen.“
Die schulinterne Regel, ab einer Fehlzeit von mehr als 3 Tagen eine ärztliche Bescheinigung zu verlangen, ist unzulässig. Ausnahme: Fehlen an Klausurtagen in der gymnasialen Oberstufe bzw. bei Abiturprüfungen.
Derartige Atteste gehören NICHT zu den Leistungen der Krankenversicherungen. Ärzte sind verpflichtet, von den Patienten dafür eine Gebühr gemäß der Gebührenordnung für Ärzte zu erheben.
SONNENSCHUTZ
Direkte UV-Strahlung meiden. Babies unter 1 Jahr gehören nicht in die pralle Sonne. Am besten halten sie sich im Schatten auf.
Sonnencreme: wenn sich ein sonnenreicher Tag ankündigt, sollten Sie Ihr Kind bereits morgens eincremen, mindestens aber 30 Minuten vor Sonnenexposition. Für Kleinkinder ist physikalische (mineralische) Sonnencreme mit LSF 30 geeignet. Verwenden Sie eine ausreichende Menge. Tragen Sie sicherheitshalber nach dem Einziehen die Creme noch einmal auf.
Sonnencremes für Kinder: Link: Testsieger
Sonnenschutz: ein Hütchen mit Krempe oder ein Käppi mit Schirm und Nackenschutz. Es gibt auch spezielle Kleidung und Badesachen mit UV-Schutz. Achten Sie auf das Siegel "UV-Standard 801".
UV-Index: können Sie per App oder auf www.uv-index.de verfolgen. Ab 3 ist Sonnenschutz angesagt; ab 8 sollten Sie die Sonne meiden.
Außerdem:
Sonnenbrille: achten Sie auf "Breitband UV-400-Schutz" mit CE Siegel. Am besten lassen Sie sich von einem Optiker beraten.
Siesta: meiden Sie die Mittagshitze zwischen 10 und 16 Uhr!
Trinken! Bei großer Hitze denken Sie an genügend Flüssigkeit!
TRINKEN
Wieviel und was soll mein Kind trinken?
Ganz einfach: Wasser! Die Faustregel für Kleinkinder lautet: 6 kleine Gäser pro Tag.
Das Einfache ist oft das Beste. Leitungswasser ist eines der am besten kontrollierten Nahrungsmitteln in Deutschland. Für die ganz Kleinen unter 1 Jahr sollte es abgekocht werden, danach darf es "Kranenberger" pur sein. Link: Gesund ins Leben
Säfte sollten die Ausnahme sein und wenn, dann als Schorle 1:1.
Ab dem Alter von 1 Jahr sollten Kinder nicht mehr als 300ml fettarme Kuhmilch trinken.
Völlig überflüssig sind sog. Fruchtsaftgetränke, Nektar, Eistee, Multivitaminsäfte, Softdrinks und püriertes Obst aus "Quetschis". All diese enthalten viel zu viel Zucker! In 1 Lier Cola steckt mehr als in 30 Stück Würfelzucker!
ÜBERWEISUNGEN
Ist ein Überweisungsschein quartalsübergreifend?
Jawohl! Wer es nicht glaubt, schaut in die Anlage 2 zum Bundesmantelvertrag - Ärzte (BMV-Ä): Seitte 25, Muster 6, Punkt 2 oder auf die Themenseite der KV Nordrhein.
VORSORGEN
Informationen Merkblätter und Videos (auch in Fremdsprachen) hält die Deutsche Liga für das Kind bereit.
Warum rufen wir die Kinder ab der U8 alleine auf?
In all den Jahren haben wir die Erfahrung gemacht, daß die Kinder ab 4 Jahren unbefangener sind und viel besser abschneiden, wenn sie selbständig mitarbeiten. Deswegen führen wir die Voruntersuchungen am liebsten mit Ihrem Kind alleine durch. Nachher ist es stolz auf sich und hat an Selbstvertrauen gewonnen.
Vertrauen Sie uns! Wenn Ihr Kind unsicher oder ängstlich ist, ziehen wir Sie hinzu. Ohnehin nehmen nehme ich mir anschließend für alle Ihre Fragen Zeit.
ZAHNUNFALL
Ist ein Milchzahn betroffen, melden Sie sich am nächsten Werktag bei Ihrem Zahnarzt.
Ein bleibender Zahn (abgebrochen, ausgeschlagen oder locker) muß sofort versorgt werden!
Säubern Sie den Zahn nicht und halten Sie ihn unbedingt feucht! Am besten eignet sich eine Zahnrettungsbox, ersatzweise H-Milch, notfalls Kochsalz, Wasser, eigener!) Speichel oder zumindest Frischhaltefolie. Ist nichts dergleichen vorhanden, können Sie sehr vorsichtig versuchen, den Zahn zurückstecken.
Wenn eine umgehende Behandlung durch Ihren Zahnarzt nicht möglich ist, rufen Sie die Zahnunfall - Nummer 0228 / 287 - 22555 an. Werktags erfolgt die Versorgung in der Zahnklinik gegenüber der Beethovenhalle. Außerhalb der Dienstzeiten ist die Anlaufstelle das Norfallzentrum der Uniklinik auf dem Venusberg.
Patientenflyer des Zentrums für Frontzahntrauma
ZECKEN
Wie kann man sich gegen Zecken schützen?
- Mit Insektenschutzmittel einsprühen.
- Beine bedecken mit langen Hosen, Strümpfen und geschlossenen Schuhen.
- Abends den ganzen Körper nach Zecken absuchen (die bis zum Kopf hochkrabbeln können!).
Kann man sich gegen Zecken impfen lassen?
Nein; gegen Zecken selbst nicht.
Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen, z.B.
- das FSME-Virus, das bei uns nicht vorkommt. Eine Impfung ist empfehlenswert vor einem Aufenthalt in einem Risikogebiet, z.B. Süddeutschland oder Österreich. Mit der Immunisierung beginnt man am besten einen Monat vor Abreise. Eine Karte der Verbreitungsgebiete, auch im Ausland, finden Sie auf Themenseite des RKI.
- Borrelien können überall vorkommen. Einen Impfstoff gibt es nicht.
- Das Krim-Kongo-Fieber tritt in Südosteuropa, Asien und dem Nahen und Mittleren Osten auf. Auch dagegen kann man nicht impfen.
Was tun bei Zeckenbiß?
Fassen Sie den Kopf der Zecke mit einer spitzen Pinzette dicht über der Haut und ziehen sie vorsichtig senkrecht nach oben. Wenn ein winziger Teil der Beißwerkzeuge in der Haut stecken bleibt, ist das nicht schlimm.
Ist eine Laboruntersuchung sinnvoll?
Nein! Weder die Blutuntersuchung noch eine Untersuchung der Zecke ist zu diesem Zeitpunkt aussagekräftig.
Wann muß mein Kind zum Arzt?
Beobachten Sie den Einstich eine Woche lang. Falls sich eine ringförmige Rötung zeigt, suchen Sie sofort die Praxis oder Notfallpraxis auf. Die sog. Wanderröte ist ein Frühstadium der Borreliose und muß antibiotisch behandelt werden. Bilder-Link: Erythema migrans