Praxis U18 - Ärzte für Kinder- & Jugendmedizin
Mit Asthma ist es wie mit der Liebe.
Jeder kennt es,
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Asthma ist eine unterschiedlich verlaufende Erkrankung, die charakterisiert ist durch eine chronische Entzündung der Atemwege.
Typisch ist eine bronchialen Hyperreagibilität (Überempfindlichkeit), die zu zeitlichen und in ihrer Intensität wechselnden Auftreten von Symptomen wie Giemen (Ausatempfeifen), Kurzatmigkeit, Brustenge, trockenem Husten (bei kleinen Kindern manchmal das einzige Symptom) und Atemnot führen kann.
Bei bestehender Überempfindlichkeit können Symptome auf unterschiedliche Reize folgen. Ein solcher Reiz kann sein ein normalerweise harmloser Infekte der Luftwege, eine Allergie (auch wenn das Allergen nicht identifiziert werden kann), körperliche Belastung, Umweltreize wie kalte oder mit Schadstoffen belastete Atemluft oder andere, mehr oder weniger bekannte, seltene Ursachen.
Ca. 4% unserer Jugendlichen (Jungs > Mädchen) leben mit Asthma. Die Ausprägung des Asthmas kann sich im Verlaufe der Zeit ändern. Nicht wenige Kinder, die in jungen Jahren unter einer Hyperreagibilität leiden, verlieren diese fast vollständig im höheren Alter.
Leben mit Asthma heißt heute: Keine Einschränkungen im Leben, Sport und Schlaf, kein Gebrauch von Notfallspray (oder Bedarfsmedikation), keine Notsituation, die zum Besuch der Notfallpraxis zwingt oder sogar zu stationärer Behandlung führt.
Ansonsten ist Asthma nur teilweise kontrolliert oder sogar unkontrolliert.
Wesentlich sind: Richtiger Gebrauch der Medikamente und des Inhaliersystems, richtige Einschätzung der Symptome beim Asthma, richtiges Wissen im Umgang mit dem vorhandenen Selbstmanagement/Notfallplan, regelmäßige Kontrollen und Überprüfung bzw. Anpassung der Therapie, im weiteren Verlauf auch Asthma-Schulung und Reha-Maßnahmen.
Asthma ist wie ein Eisberg, man sieht im unglücklichen Fall nur die Spitze des Berges als Zeichen der Luftwegsprobleme. Man muß aber den größeren, unsichtbaren Teil des Eisbergs behandeln. Das heißt, nur bei Problemen zum Arzt zu gehen, hilft nicht langfristig und kann sogar in Gefahr bringen.
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Allgemeine Informationen
Langsam oder schnell inhalieren ??
Zur Behandlung von Atemwegs- und Lungenerkrankungen stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Viele dieser Medikamente werden inhaliert (eingeatmet). Gebräuchliche Inhalationssysteme sind Dosieraerosole (Sprays), Pulverinhalatoren (Disk) und außerdem elektrische Vernebler (Parigerät).
Die Hersteller einiger Pulverinhalatoren empfehlen, das Medikament schnell zu inhalieren.
Andere Präparate sollen laut Fachinformation langsam inhaliert werden.
Wie kommen diese unterschiedlichen Gebrauchsanweisungen zu Stande, die auf den ersten Blick verwirren?
Aus Dosieraerosolen tritt bei Auslösung ein Nebel mit hoher Geschwindigkeit aus, der im richtigen Augenblick mit der Einatmung in die Lunge gezogen werden soll. Hier ist eine optimale Koordination von Einatmung und Auslösung des Sprays notwendig. Da dies auch von trainierten Menschen nur schlecht erreicht wird, verwenden wir entweder eine Vorschaltkammer (Vortex), in der der Nebel atembar gemacht wird, oder ein Spray (Autohaler) mit automatischer Auslösung.
Eine relativ langsame Einatmung beugt dabei einer unerwünschten Ablagerung des Medikaments im Rachen (der Kurve aus dem Mund in die Luftröhre) vor und führt zu einer besseren Deposition in den Bronchien. Ein zu schnelles Auto fliegt ja auch aus der Kurve und landet in der Leitplanke (der Rachenhinterwand).
Beim Pulverinhalator wird das Pulver erst durch den Inhalationsvorgang vernebelt, d.h. mit Raumluft vermischt und in kleine, atembare Teilchen zerlegt (desagglomeriert). Die hierzu erforderliche Energie wird durch den Atemzug geliefert. Bei den meisten Pulverinhalatoren muss durch Einatmen (Ansaugen des Pulvers) auch noch die zur Entleerung des Pulvers erforderliche Energie erzeugt werden.
Eine schnelle Einatmung mit anfänglich hoher Flussbeschleunigung ist demnach wichtig, um die abgemessene Pulverdosis aus dem Behälter vollständig zu entleert und die zu inhalierende Teilchen durch die Desagglomeration wirksamer zu machen.
Vereinzelte Ausnahmen:
Die Dosen einzelner Medikamente in verschiedenen Inhalationssystemen sollen so bemessen sein, dass die Medikamente unabhängig vom Inhalationssystem in der Behandlung der Patienten stets die gleiche Wirkung erzielen. Bei inhalativen Medikamenten ist deren Wirkung in großem Maße von der Deposition des Inhalats in den Bronchien abhängig. Daher kann es sinnvoll sein, die Inhalation nach Angaben des Beipackzettels durchzuführen, um genau die geprüfte Wirkung (nicht mehr, aber auch nicht weniger) anzustreben. Aus diesem Grund empfehlen einige Hersteller von Pulverinhalatoren eine langsame Einatmung, also die Atemtechnik, welche bei der Prüfung vor der Zulassung zur Anwendung kam.