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Herausgeber:

Kinderarztpraxis München - Dr. Angela Olze & Dr. Eleonore von der Schulenburg

Meningokokken

 

Meningokokken B Infektion

 

Fällen durch Erreger der Serogruppen A, B, C, W, X und Y verursacht, in Deutschland derzeit fast ausschließlich durch B,C,W und Y.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Januar 2024 allen Säuglingen ab dem Alter von zwei Monaten eine Standardimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB) mit dem Protein-basierten Vierkomponenten-Impfstoff 4CMenB (Bexsero). Die Impfung soll bei Kleinkindern bis zum 5. Geburtstag nachgeholt werden.

Darüber hinaus wird allen Kindern zu Beginn des 2. Lebensjahres eine einmalige Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C (MenC) mit einem Meningokokken-C-Konjugatimpfstoff empfohlen. Die MenC-Impfung soll bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Im Rahmen einer Indikationsimpfempfehlung der STIKO sollten Personen bei Vorliegen eines erhöhten Risikos für Meningokokken-Erkrankungen (s.u.) mit einem Meningokokken ACWY-Konjugatimpfstoff sowie, wenn im Säuglings- bzw. Kleinkindalter noch nicht erfolgt, mit einem Meningokokken-B-Impfstoff geimpft werden. Zu diesen besonderen Risiken gehören z.B. angeborene oder erworbene Immundefekte mit T- und/oder B-zellulärer Restfunktion (z.B. Komplement-/Properdindefekte, Eculizumab-Therapie, Hypogammaglobulinämie, Asplenie).

Insgesamt treten invasive Meningokokken-B (MenB) Erkrankungen sehr selten auf und sind in den letzten 20 Jahren deutlich und relativ stetig zurückgegangen. Das höchste MenB-Erkrankungsrisiko haben Säuglinge, gefolgt von Kleinkindern im Alter von 1-4 Jahren. Im Mittel erkrankten in den letzten 5 Jahren vor der COVID-19-Pandemie (2015-2019) jährlich etwa 3,5 von 100.000 Säuglingen. Bei den Kleinkindern im Alter von 1 bis 4 Jahren war es 1 von 100.000. Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist die Neuerkrankungsrate viel geringer als bei den unter 5-Jährigen.

Die Erkrankung tritt sehr selten auf, aber der Krankheitsverlauf ist häufig schwerwiegend. Die allgemeine Sterblichkeit bei invasiven MenB-Erkrankungen liegt in Deutschland bei ca. 8%. Von 2015 bis 2019 wurden in Deutschland insgesamt 59 Todesfälle berichtet. Die meisten Todesfälle traten bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Die Überlebenden leiden häufig an Langzeitfolgen (z.B. Hydrozephalus, Hörverlust, Epilepsie, chronisches Nierenversagen, Amputationen, psychische Störungen) und haben eine deutlich verminderte Lebensqualität.

Durch die Impfung soll die Zahl der invasiven MenB-Erkrankungen reduziert und mögliche Folgen schwerer Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern verhindert werden. Da das Erkrankungsrisiko im ersten Lebensjahr am höchsten ist, ist die frühzeitige Impfung aller Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten wichtig (siehe "Wie oft sollten Säuglinge und Kleinkinder gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB) geimpft werden?"). Nachholimpfungen sollen spätestens bis zum fünften Geburtstag verabreicht werden.

Für Kinder ab fünf Jahren spricht die STIKO derzeit keine Standardimpfempfehlung aus, da die Neuerkrankungsrate der MenB-Erkrankungen bei 5- bis 14-Jährigen und bei 15- bis 19-Jährigen 14- bzw. 8-fach niedriger als bei Säuglingen ist. Dies schließt jedoch eine individuelle Entscheidung für die Impfung ab fünf Jahren nach ärztlicher Beratung entsprechend der Zulassung nicht aus.

Säuglinge sollen nach dem 2+1-Schema frühzeitig im Alter von 2, 4 und 12 Monaten mit dem Meningokokken-B-Impfstoff Bexsero geimpft werden. Eine Anpassung dieses Impfschemas für Frühgeborene ist nicht notwendig.

Nachholimpfungen werden für Kinder bis zum fünften Geburtstag empfohlen. Kinder im Alter von 12-23 Monate erhalten zwei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von 2 Monaten und eine dritte Dosis 12-23 Monate nach der zweiten Dosis. Kinder ab 24 Monaten erhalten nur zwei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von einem Monat.

 

Quelle: http://rki.de

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