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Wer kümmert sich um das Baby?

Ein Säugling kann sich von klein auf daran gewöhnen, dass er von verschiedenen Personen versorgt wird, z. B. von der Mutter, dem Vater, der Tagesmutter und der Großmutter. Trotzdem wird er als Kleinkind eine besondere Beziehung zu den Eltern aufbauen. Es bieten sich ihm jedoch zusätzliche Möglichkeiten mit seiner Trennungsangst umzugehen, da nicht nur die Abhängigkeit von der Mutter, sondern auch von anderen Betreuungspersonen erlebt wird.

Während viele berufstätige Mütter berichten, dass es nie Probleme bei der Übergabe der Betreuung von der Mutter auf die Tagesmutter gibt, müssen sich andere Mütter zeitweise heimlich aus dem Haus schleichen, wenn das Kind sie scheinbar vergessen hat.

In den ersten Lebensmonaten kann eine andere Person in die Rolle der Mutter schlüpfen, ohne dass das Baby von außen erkennbar die Mutter vermisst. Allerdings geht man inzwischen davon aus, dass dies der enormen Anpassungsfähigkeit der Säuglinge zu verdanken ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass schon Neugeborene die eigene Mutter von anderen Menschen an Herzschlag, Stimme und Geruch unterscheiden können. Der Vater gewinnt für das Kind an Bedeutung, je älter es wird. Es kann seine Unabhängigkeit von der Mutter erleben, indem es sich dem Vater anvertraut.

Hat das Kind eine Vorstellung von der Existenz und von dem Bild der Mutter gewonnen und ist es auch in der Lage verschiedene Personen mit verschiedenen Rollen und Eigenschaften in Zusammenhang zu bringen, dann hat das Kind an jeder Betreuungsperson die Erwartung, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden. Die Erfahrung lehrt es dann, dass dies nicht immer der Fall ist.

Darauf reagiert es u.U. im zweiten Lebensjahr mit heftigen Wutanfällen.