Schulkinder: Erziehungsstile unter der Lupe
Die Erziehungsstile wechseln so schnell wie die Mode. Die Trends reichen von autoritären bis antiautoritären Ansätzen. Wie soll man sich da verhalten? Der bekannte Erziehungsstilforscher Elder hat bereits 1962 die Erziehungsstile 7 verschiedenen Richtungen zugeordnet. Mittlerweile gibt es so viele Bücher, Kurse und Medienberichte zu dem Thema, dass es eher Zufall ist, welche Informationen Eltern aufschnappen.
Viele Eltern sind verunsichert. Sind wir zu streng oder zu nachgiebig? Ist Schimpfen und Strafen notwendig, oder grenzt es bereits an Kindesmisshandlung? Darf man Leistung von einem Kind fordern oder nicht? Wo genau liegt die gute Mitte zwischen Verständnis und Härte? Es gibt kaum Eltern, die sich nicht häufig solche Fragen stellen. Hinzu kommt, dass viele Mütter und Väter ihre Kinder nicht so erziehen wollen, wie sie selbst erzogen worden sind, sondern alles „besser machen“ wollen.
Welche Erziehungsrichtung man auch einschlägt, eines sollte immer gewährleistet sein: Man sollte konsequent auf das Kind und seine Bedürfnisse eingehen. Unabhängig von Zeit und Kultur haben Kinder die gleichen altersspezifischen Bedürfnisse und Eigenarten. Das Wichtigste, was Kinder brauchen, sind oft einfache Dinge wie Geborgenheit und Zuwendung, völlig losgelöst von jeglichem Erziehungsstil.
Weder die autoritäre noch die antiautoritäre Erziehung wird den kindlichen Bedürfnissen vollauf gerecht. Als ideal gilt heute ein partnerschaftlicher, auch als demokratisch bezeichneter Stil. In der Realität liegen allerdings fast immer Mischformen der verschiedenen Erziehungsstile vor.