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Schulkinder: Tipps zur Verkehrserziehung

Jährlich werden rund 30.000 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt (Deutscher Verkehrssicherheitsrat). Ob auf dem Schulweg, beim Spielen in Wohngebieten oder beim Überqueren der Straße - überall kann es gefährlich werden. Vor allem Kinder im Vor- und Grundschulalter sind im Straßenverkehr noch unsicher. Sie müssen erst lernen, Gefahren richtig einzuschätzen, was die unterschiedlichen Verkehrszeichen bedeuten und wie sie sich richtig zu verhalten haben.

Kinder können schon aufgrund ihrer Körpergröße Straßen schlechter einsehen als Erwachsene. Um das Sichtfeld ihres Kindes zu nachzuvollziehen, sollten sich Eltern ruhig mal zwischen parkende Autos in Hockstellung begeben und versuchen, den Verkehr zu überschauen. Kindern fehlen außerdem die nötigen Erfahrungswerte, um Gefahren als solche zu erkennen. Man sollte bedenken, dass Schulanfänger die dreifache Zeit eines Erwachsenen benötigen, um auf schwierige Verkehrssituationen zu reagieren.
Üben Sie daher auch mit Ihrem Kind das richtige Verhalten auf Gehwegen. Erklären Sie ihm, dass es auf dem Gehweg eine sichere und eine gefährliche Seite gibt. Nämlich die, die extra deswegen mit dem Bordstein von der Straße getrennt ist.

Hier eine paar Tipps wie Sie Ihre Kids gegen die Gefahren des Straßenverkehrs wappnen können:

  • Zeigen Sie Ihrem Kind wie man richtig nach dem fahrenden Verkehr Ausschau hält. Kleinkinder konzentrieren sich häufig nicht auf den Verkehr auf der Straße. Ihre Aufmerksamkeit wird leicht von anderen Leuten oder Dingen wie z.B. parkenden Autos abgelenkt. Daher sollten Sie Ihr Kind genau fragen, was es sieht.
  • Weisen Sie Ihr Kind auf das hin, was ein Autofahrer von ihm sehen kann. Ihrem Kind sollte bewusst sein, dass es zwischen Sträuchern, parkenden Autos oder hinter anderen Hindernissen nicht zu sehen ist, und die Autofahrer somit nicht mit ihm rechnen.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind den sichersten Weg, wenn es alleine zu einem Freund, in den Kindergarten oder in die Schule geht. Der sicherste Weg ist nicht immer der kürzeste. Umwege sollten in Kauf genommen werden, stark befahrene Straßen vermieden werden. Wenn möglich sollten Straßen an gesicherten Überwegen (Ampeln, Zebrastreifen) überquert werden. Falls dies nicht möglich ist, sollten freie Stellen gesucht werden, an denen keine parkenden Autos oder Büsche die Sicht versperren. Besprechen Sie, was Ihr Kind an einer Ampel beachten muss bzw. an einem Zebrastreifen. Es sollte Blickkontakt mit den Fahrern herannahender Fahrzeuge aufnehmen und ein Handzeichen geben, damit der Fahrer erkennen kann, dass es die Strasse überqueren will und erst hinübergehen, wenn die Autos bereits stehen.
  • Wenn Sie alles besprochen und oft genug geübt haben, tauschen Sie mit Ihrem Kind die Rollen. Dann sind Sie mal das Kind und lassen sich alles erklären. Ihr Kind wird sich freuen, wenn es Sie bei einigen Fehlern erwischt.
  • Begleiten Sie Ihr Kind so lange, bis es sicher ist. Bleiben Sie dabei in Ihrem Verhalten konsequent. Gehen Sie immer an derselben Stelle über die Straße und drücken Sie immer die Ampel.
  • Wenn Ihr Kind öffentliche Verkehrsmittel benutzt, sollten Sie auch dies mit ihm üben.
  • Kinder sollten erst nach der Radprüfung im Verkehrsunterricht der 4. Klasse allein mit dem Fahrrad fahren. Mit Rad oder Kick Board ist man schneller als zu Fuß. Das verlangt von den Kindern, dass sie Situationen auch schneller überblicken müssen. Genau das können sie mangels Erfahrung häufig jedoch noch nicht. Deshalb sollten Kinder immer auf dem Gehweg fahren und zum Überqueren einer Straße von ihrem Fahrzeug absteigen! Wenn Ihr Kind aber bereits im Vorschulalter nicht auf seinen fahrbaren Untersatz verzichten will, dann lassen Sie es auf einem Tretroller mit großen Ballonreifen fahren. Hier kann sogar ein dreijähriger bei Gefahr schnell genug abspringen. Und nicht vergessen: Beim Tretroller- als auch beim Fahrradfahren ist stets ein Helm zu tragen.

Damit andere Verkehrsteilnehmer schnell reagieren können, ist es wichtig, dass Kinder schon von weitem zu erkennen sind. Besonders an trüben Tagen sind helle Kleidung und auffällige Reflektoren zu empfehlen. Reflektierende Streifen sind häufig bereits auf Kleidungsstücke wie Jacken, Schuhe oder Mützen aufgenäht. Oft reichen diese jedoch nicht aus. Spezielle Anstecker, Anhänger oder sogar Sicherheitskragen, die über Brust und Schulranzen reichen, können zusätzlich nützlich sein.