Schulkinder: Wie entwickeln sich Fähigkeiten, Ärger zu regulieren?
Säuglinge können etwa ab dem 2.Lebensmonat Ärger ausdrücken. Häufig tun sie dies in Form von Protest. In der zweiten Hälfte des 1. Lebensjahres kommt es aufgrund der rasanten motorischen und neurologischen Entwicklung dann zu vermehrten Ärgeranlässen, aber es werden auch neue Strategien gefunden, z.T. abgeguckt von den Erwachsenen, mit diesen umzugehen. Häufige Wutanfälle in der sogenannten „Trotzphase“ werden durch die Gedächtnisentwicklung begünstigt. Kinder erinnern sich an ähnliche Situationen, in denen sie sich geärgert haben und steigern sich dadurch in die aktuelle Situation hinein. Etwa ab dem 3. Lebensjahr entwickeln Kinder auch ein zunehmendes Regelverständnis. Die dadurch ausgelöste Scham wird häufig durch Wutanfälle überspielt. Doch gleichzeitig setzt auch die Fähigkeit ein, über Gefühle zu sprechen. Sowohl die Häufigkeit als auch die Art gefühlsbezogener Gespräche in Familien haben Einfluss darauf, wie Kinder Ärger erleben und regulieren.
Ab dem Vorschulalter werden Beziehungen zu anderen Kindern wichtiger. Kinder lernen, sich beim Spielen und in anderen Situationen aufeinander abzustimmen. Zunehmende verbale Fähigkeiten und Erfahrungen mit verschiedene Aspekten des sich Ärgerns lassen Kinder ihren Ärger differenzierter bewerten, erleben und regulieren.