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Schulkinder: Der Störenfried

Meist braucht der Störenfried die Aufmerksamkeit von außen und hat gelernt, dass er sie „durch auffälliges Stören“ erhält. Der Tadel des Lehrers und die Missbilligung der Eltern sind zwar unangenehm, aber immer noch besser als das Gefühl, überhaupt nicht beachtet zu werden. Andere Schüler sind im Unterricht unterfordert oder stören aus Langeweile.

Intensive, verständnisvolle Gespräche können hier weiterhelfen. Durch aktives Zuhören kann der Schüler zum Sprechen ermuntert werden. Während Kritik und Einwände den Störenfried eher zum Schweigen bringen, da er sich abgelehnt fühlt, vermittelt eine entspannte, vorwurfsfreie Gesprächsatmosphäre dem Schüler das Gefühl, ernst genommen zu werden. Eltern und Lehrer sollten das Verhalten des Schülers wertfrei beschreiben. Sie sollten ihn jedoch mit ihren Gefühlen und Problemen konfrontieren, die in Zusammenhang mit seinem Verhalten auftreten. Oft sind die Störenfriede äußerst überrascht, wenn sie erfahren, welche Belastung ihr Tun für andere bedeutet. Der Schüler sollte wissen, dass alle Betroffenen eine Lösung suchen, die den Bedürfnissen aller gerecht wird. Eltern und Lehrer sollten zum Ausdruck bringen, dass sie vom guten Willen des Schülers überzeugt sind. Wichtig ist es aber auch, dass über konsequente Maßnahmen gesprochen wird, die ergriffen werden, wenn sich das Verhalten nicht ändert.

Verständnis, Einfühlungsvermögen und Ermutigung stärken das Selbstvertrauen und das Gefühl von Akzeptanz. Sie helfen dem Schüler, einen neuen Weg zu finden, seine Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dass andere Menschen dabei leiden müssen und verschaffen ihm dabei u.U. gerade die vorher so sehr vermisste Aufmerksamkeit.

Eine Ausnahme bilden in diesem Zusammenhang Kinder, die an Hyperaktivität leiden. Sie brauchen zwar auch viel Einfühlungsvermögen, doch sind ihre Möglichkeiten zur Verhaltensanpassung aufgrund ihrer Erkrankung einfach begrenzt. Hier bedarf es der fachärztlichen Abklärung.