Elektrounfälle

Steckdosen, Stromkabel oder Elektrogeräte faszinieren jedes Kind. Deshalb passieren leider viel zu häufig Elektrounfälle. Vor allem dann, wenn Kinder unbeaufsichtigt mit Geräten und Elektrokabeln spielen oder Steckdosen nicht gesichert sind. Elektrounfälle können zu schweren und lebensbedrohlichen elektrischen Schlägen und Verbrennungen führen. Verbrennungen können an den Ein- und Austrittstellen des Stromes als sogenannte Strommarken, aber auch an den Organen und inneren Geweben auftreten. Kleine Strommarken sagen nicht über das Ausmaß der inneren Schädigungen aus. Es kann zu einem Atem- und Herzstillstand kommen. Der Strom verursacht eine starke Muskelverkrampfung, so dass der Körper des Kindes an dem Gerät, durch das es den Stromschlag erlitten hat, quasi „festklebt“.

Typische Symptome bei einem Elektrounfall sind

Sichtbare Strommarken
Schneller Puls, Herzrhythmusstörungen
Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinsstörung
Muskelverkrampfung und „Festkleben an der Stromquelle“
Atemstillstand

Wie kann man helfen?

Bekommt das Kind einen elektrischen Schlag und „klebt“ es am Stromleiter fest, muss immer zuerst die Stromzufuhr unterbrochen werden (Sicherung ausschalten, Stecker herausziehen). Man darf auf keinen Fall das Kind anfassen, bevor die Stromzufuhr nicht unterbrochen wurde. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man selbst einen Schlag bekommt. Sollte eine Unterbrechung des Stromkreislaufes nicht möglich sein, muss mit Hilfe eines nichtleitenden Gegenstandes (aus Holz, Gummi oder Glas, z.B. ein Besen oder Plastikstiel) das Kabel oder Elektrogerät vom Kind getrennt werden.

Erst wenn das Kind von der Stromquelle getrennt wurde, können weitere Rettungsmaßnahmen erfolgen:

Da nach einem Stromunfall innere Verbrennungen und Organschäden, die man gar nicht erkennen kann, möglich sind, muss das Kind unmittelbar nach einem Stromunfall immer einem Arzt vorgestellt werden. Gegebenenfalls muss ein Notarzt gerufen werden!
Hat das Kind sein Bewusstsein verloren und atmet nicht mehr oder ist ein Herzstillstand eingetreten, muss es sofort wiederbelebt werden (Mund-zu-Mund-und-Nase-Beatmung bzw. Herzmassage, s. dort), während auf den Notarzt gewartet wird.
Ist das Kind bei Bewusstsein, sollte es mit erhöhten Beinen gelagert werden.
Die Strommarken (Ein- und Austrittstelle des Stromes) 10 bis 15 Minuten mit kaltem Wasser kühlen und anschließend mit Verbandsstoff abdecken.

Wie kann man Elektrounfällen vorbeugen?

Damit das Kind erst gar nicht der Gefahr ausgesetzt ist, einen elektrischen Schlag zu erleiden, gibt es zahlreiche Vorbeugemaßnahmen:

In der eigenen Wohnung muss an jeder Steckdose eine Kindersicherung angebracht werden. Eltern sollten in fremden Räumen darauf achten, dass ihr Kind nicht an die ungesicherten Steckdosen geht.
Kinder dürfen nicht mit Elektrogeräten, die in Betrieb sind, in Berührung kommen.
Im Haushalt sollten keine defekte Elektrogeräte und Elektrokabel benutzt werden.

Das Kind sollte schon frühzeitig zum vorsichtigen Umgang mit Elektrogeräten und Kabeln erzogen werden.