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Allergien

Vorsorge

Ausschließliches Stillen in den ersten vier bis sechs Monaten wirkt schützend. Beikost kann ab Beginn des fünften Lebensmonats eingeführt werden. Empfehlungen zur Allergieprävention besagen, dass eine Vielfalt in der Ernährung sich günstig auswirkt und keine Lebensmittel vermieden werden sollten. Die neuen Leitlinien zur Vorbeugung von Allergien bei Kindern empfehlen nun nicht mehr potenziell allergieauslösende Nahrungsmittel wie Kuhmilchprodukte oder Nüsse während der Schwangerschaft und Stillzeit zu meiden, denn sie haben keinen Einfluss auf die Allergieentwicklung beim Kind. Säuglingsnahrung auf der Basis von Soja-, Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch ist nicht zur Prävention von Allergien geeignet. 

Vermeidung schädigender Umweltfaktoren

  • Kein Tabakrauch in der Umgebung des Kindes – auch schon während der Schwangerschaft.
  • Neuanschaffungen von Katzen sollten in Familien mit erhöhtem Allergierisiko und Kindern mit bereits bestehendem atopischen Ekzem vermieden werden. Die gilt nicht für Hunde.
  • Mehrfaches Waschen vor dem ersten Tragen von Kleidungsstücken ist sinnvoll, um die Chemikalien zu entfernen, die beim Fertigen der Kleidung (v.a. durch Färbe- und Imprägniermethoden) in neuen Materialien zu finden sind.
  • Schutz vor Hausstaubmilben: Kühle trockene Räume, regelmäßiges Lüften, milbenundurchlässige Matratzenüberzüge oder bei 95° C waschbare Bettbezüge; nicht in Gegenwart des Kindes Staub saugen. Auf Topfpflanzen in Blumenerde verzichten, dafür besser Hydrokulturen, Feuchtigkeitsflecken in der Wohnung beseitigen.
  • Schutz vor Pollen: bei starkem Pollenflug Fenster geschlossen halten; Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen.
  • Übergewicht vermeiden, da dies insbesondere das Risiko für Asthma erhöht

Notfall-Set

Das Notfall-Set ist ein „Muss" für alle mit schweren Allergien, z.B. Insektengift-Allergie oder schwerer Nahrungsmitteallergie, um in allen Situationen einem drohenden anaphylaktischen Schock vorzubeugen. Machen Sie sich und das Kind, wenn es älter ist, mit der Handhabung des Notfall-Sets vertraut.
Außerdem sollte jeder, bei dem eine Allergie festgestellt wurde, einen Allergie-Pass bei sich tragen. Darin sind Stoffe, auf die der Allergiker reagiert, genau aufgeführt. Besonders wichtig ist dies bei Arzneimittel-Allergien. Auch die spezielle antiallergische Behandlung sollte im Pass vermerkt sein.

Jugendliche mit Allergien, Asthma, Neurodermitis sollten sich mit ihrer Kinder- und Jugendärztin / ihrem Kinder- und Jugendarzt in Bezug auf ihre Berufswahl beraten. Friseur, medizinische Berufe (Umgang mit Desinfektionsmittel, Handschuhe bei Latexallergie), Mechaniker, Schneider, Bäcker, Tierpfleger, Tierarzt, Gärtner, Florist und Forstarbeiter sind beispielsweise Berufe, die für Allergiker oder Neurodermitiker ungeeignet sein können.