Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Aortenstenose

Was ist eine Aortenstenose?

Eine Aortenstenose ist eine Verengung (Stenose) im Bereich der Hauptschlagader (Aorta), die den Körper mit lebensnotwendigem sauerstoffreichen Blut aus dem Herzen versorgt.

Die Einengung ist bei der angeborenen Aortenstenose meist im Bereich der Herzklappe (Aortenklappe) lokalisiert.

Ursache

Eine angeborene Aortenstenose hat ihre Ursache meist im Bereich der Herzklappe, die zwischen dem linken Herz und der großen Schlagader (Aorta) liegt. Diese Klappe wird als Aortenklappe bezeichnet und ist in der Dehnungsphase des Herzens geschlossen.

In der Aktionsphase, in der das Herz sein Blut aus den Kammern in die Schlagader und somit in den großen Körperkreislauf pumpt, geht die Aortenklappe normalerweise weit auf und das Blut passiert diese Stelle. Bei eingeengter Aortenklappe kann das Blut nicht ungehindert durch den Klappenbereich fließen und staut sich im Herzen zurück.

Symptome & Krankheitsbild

Bei einer leichten Aortenstenose bestehen oftmals keine Beschwerden. Schwere Einengungen der Klappen im Bereich der Hauptschlagader (Aorta) zeigen sich durch verschiedene Krankheitszeichen:

  • blasses Aussehen
  • rasche Ermüdbarkeit
  • niedriger Blutdruck
  • Schwindel, Ohnmachtsanfälle
  • Atemnot (Dyspnoe) bei Belastung
  • Engegefühl im Brustbereich (Angina pectoris)
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzversagen

Auswirkungen

Das erhöhte Blutvolumen in der linken Herzkammer verursacht einen erhöhten Druck und wirkt sich ungünstig auf den Herzmuskel aus. Eine mögliche Folge hiervon ist eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). In ausgeprägten Fällen kommt es zum Herzversagen. Da bei der Aortenstenose das linke Herz betroffen ist, spricht man von einem Linksherzversagen.

Diagnose

Der Arzt erkennt anhand verschiedener Krankheitszeichen (blasses Aussehen; rasche Ermüdbarkeit; niedriger Blutdruck; Schwindel, Ohnmachtsanfälle; Atemnot bei Belastung; Engegefühl im Brustbereich; Herzrhythmusstörungen) ein herzkrankes Kind mit Aortenstenose. Genauere Untersuchungsmethoden festigen die Diagnose:

  • Karotispulskurve: Der Arzt misst mit dem Ultraschallgerät den Puls am Hals – genauer an der Halsschlagader (Arteria Carotis).
  • EKG: ist eine Abkürzung für Elektrokardiographie, einer Ableitung der elektrischen Herzströme. Nur bei einer schwereren Einengung kann der Arzt typische Veränderungen im EKG feststellen, die eine Diagnose stützen.
  • Echokardiogramm: Das Herzecho ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, die das Kind nicht mit Strahlen belastet. Mit Hilfe von Ultraschallwellen (Sonographie) wird die Herzstruktur sichtbar gemacht. wird (bitte streichen!) Auf einem Monitor kann der Arzt das Herz und seine Klappen betrachten wie sie schlagen. Er kann mit einem sog. Farbdoppler sogar die Strömungsrichtung und –geschwindigkeit des Blutes feststellen. Rotfärbung zeigt eine Blutgeschwindigkeitsrichtung auf den Schallkopf zu – Blaufärbung eine Strömungsrichtung vom Schallkopf weg. Farbmischungen weisen auf Wirbel hin.
  • Röntgen: Im Röntgenbild erkennt der Arzt ein vergrößertes rechtes Herz, das durch die Anstrengung des Herzens entstanden ist, das Blut durch die enge Klappe hindurch in die Lungenarterie zu pumpen. Bei einer sehr schweren Pulmonalstenose sind die Lungengefäße, die normalerweise auf dem Röntgenbild gut zu erkennen sind nur noch sehr schwach zu sehen. Das ist ein Zeichen dafür, dass durch die verengte Herzklappe nur noch sehr wenig Blut in die Lungen gelangt. Durch die Echokardiographie sind Röntgenuntersuchungen des Herzens nur noch selten notwendig.
    Bei einer eingeengten Aortenklappe sieht der Untersucher, dass weniger Blut aus dem linken Herzen in die Schlagader (Aorta) gelangt.
  • Linksherzkatheter: Ein Herzkatheter ist eine invasive Untersuchungsmethode, die den Vorteil hat genauen Aufschluss über den Herzfehler zu geben und im Falle einer notwendigen Operation dem Chirurgen wichtige Informationen gibt. Mit dem Herzkatheter kann eingeteilt werden, wie schwer die Einengung der Herzklappe ist und abgeschätzt werden, welche Therapie am besten ist. Hierbei wird ein über einen kleinen Schnitt– meist am Oberschenkel – ein winziger Katheter in ein Gefäß gebracht und bis zum Herzen vorgeschoben. Dort misst die Spitze des Katheters die Druckverhältnisse im Herzen und der Hauptschlagader (Aorta).

Therapie

Bei Kindern mit angeborener Klappenstenose erfolgt meist eine sog. Rekonstruktion der Herzklappe. Das bedeutet, dass die Klappe nicht durch eine fremde Klappe ersetzt wird, sondern rekonstruiert – also wiederhergestellt wird. Das geschieht z.B. durch eine künstliche Erweiterung der kranken Klappe (sog. Plastik). Ob der Chirurg dazu Fremdmaterial verwendet, hängt davon ab, wie viel Klappengewebe er von der verengten Klappe verwenden kann.

Sport spielt bei der gesundheitlichen Entwicklung herzkranker Kinder eine wichtige Rolle. Dies ist das Ergebnis eines Langzeitprojekts von Sporttherapeuten und Psychologen an der Sporthochschule Köln. Überängstliche Eltern hielten ihre herzkranken Kinder meist von sportlichen Aktivitäten ab, erläuterte Projektleiterin Sabine Schickendantz. Dabei hätten nicht nur gesunde Kinder einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Aus dieser "Not" heraus entwickelten die Sporthochschule, die Poliklinik für Kinderkardiologie der Universität und das Psychologische Institut ein Sportprogramm für herzkranke Kinder.

Adressen & Links

Bundesverband Herzkranker Kinder e.V.
Kasinostraße 66
52066 Aachen
Tel.: 0241 / 91 23 32
Fax: 0241 / 91 23 33
Internet: http://www.bvhk.de und http://www.herzklick.de

Deutsche Herzstiftung e.V.
Vogtstraße 50
60322 Frankfurt am Main
Telefon 069 955128-0
Fax 069 955128-313
E-Mail: info@noSpam.herzstiftung.de
Internet: www.herzstiftung.de