Bluthochdruck (Hypertonie)

Ab dem vierten Lebensjahr gehört die Blutdruckmessung zu den Routineuntersuchungen bei Kindern. Um aussagekräftige Werte zu erhalten, sollte sich das Kind zuvor 10 Minuten lang ausgeruht haben. Der Blutdruck wird dann am Oberarm im Sitzen gemessen. Durch die Messung von Körpergröße und Gewicht kann der gemessene Blutdruck zu demjenigen von gleichgeschlechtigen Altersgenossen in Bezug gesetzt werden.

Liegt der Wert bei der Blutdruckmessung erstmals oberhalb der 95. Perzentile, sollte die Messung zu unterschiedlichen Tageszeiten noch zweimal wiederholt werden. Lagen alle drei Messungen über der 95. Perzentile muss durch weitere Untersuchungen die Ursache ermittelt und eine Behandlung eingeleitet werden. Werte über der 90. Perzentile sollten regelmäßig beobachtet werden. In diesen Fällen wird eine nichtmedikamentöse Behandlung empfohlen, um den Blutdruck zu senken.

Da für die Beurteilung des Blutdrucks Gewicht und Größe bereits erfasst wurden, lässt sich schnell abklären, ob Übergewicht oder Adipositas für den hohen Blutdruck mit verantwortlich sind.

Häufigste Ursache der sekundären Hypertonie sind Nierenerkrankungen. Um diese zu erkennen, werden Harnuntersuchungen, eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung der Nieren, der Nierenarterien und der ableitenden Harnwege durchgeführt.

Besteht der Verdacht, dass eine Erkrankung des Herzens den hohen Blutdruck nach sich zieht, wird eine sogenannte Echokardiographie durchgeführt, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Einige Kinder mit Hypertonie leiden unter einer Aortenisthmusstenose, die auf diese Weise festgestellt werden kann.
Schließlich können über eine Blut- und Urinuntersuchung seltenere Ursachen, wie eine Erkrankung der Schilddrüse (Hyperthyreose) oder der Nebenniere, ermittelt werden (Richtlinie DGKJ).