Bluthochdruck (Hypertonie)

Liegt der Blutdruck eines Kindes oder Jugendlichen über der 95. Perzentile, ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Diese kann von nichtmedikamentösen Maßnahmen begleitet werden. Bei einem Blutdruck oberhalb der 90. Perzentile wird vorbeugend ebenfalls eine nichtmedikamentöse Therapie empfohlen.

Nichtmedikamentöse Behandlung

Die nichtmedikamentöse Therapie besteht je nach Einzelfall aus einem Bewegungsprogramm und einer Umstellung der Ernährung, die bei Bedarf auch zu einer Gewichtsreduktion beitragen.

Empfehlungen für ein Bewegungsprogramm sehen für Kinder täglich mehr als 2 Stunden körperliche Aktivität vor. Hiervon sollten mindestens 3- bis 5-mal pro Woche etwa 30 Minuten für Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen aufgewendet werden, da diese den Blutdruck besonders günstig beeinflussen können. Die Zeit vor Fernseher, Computer oder Spielekonsole sollte dagegen auf maximal auf 1 Stunde reduziert werden.

Bei normalem Körpergewicht reicht es, bei der Ernährung darauf zu achten, dass sie hauptsächlich aus Kohlehydraten sowie frischem Obst und Gemüse besteht. Auch eine mediterrane Kost mit wenig tierischem und mehr pflanzlichen Fetten kann zu einer Senkung des Blutdrucks erfolgreich beitragen.
Insbesondere bei Übergewicht oder Adipositas ist allerdings auch eine Senkung der täglich aufgenommenen Kalorien notwendig. Jugendliche sollten ggf. ihren Alkoholkonsum reduzieren und auf Tabakkonsum verzichten.
Darüber hinaus sollte Salz nur in moderaten Mengen zugeführt werden. Eine in Großbritannien durchgeführte Studie konnte zeigen, dass Kinder und Jugendliche weniger zuckerhaltige Softdrinks zu sich nehmen, wenn sie weniger Salz essen und mehr Wasser trinken. So kann eine Senkung des Salzkonsums indirekt auch dazu beitragen, dass weniger Kalorien aufgenommen werden.
Die Kaliumaufnahme sollte dagegen gesteigert werden. Viel Kalium enthalten Lebensmittel wie Aprikosen (auch getrocknet), Bananen, Honigmelonen, Kiwis, Kartoffeln, Nüsse, Mandeln und Vollkornprodukte, aber auch sehr viele Gemüsesorten.

Medikamentöse Behandlung

Für die medikamentöse Therapie stehen verschiedene Arzneistoffe zur Verfügung. Diese können sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck senken. Die Auswahl hängt u.a. vom Alter und den Begleiterkrankungen der Betroffenen ab und muss im Einzelfall abgewogen werden.