Borreliose (Lyme-Krankheit)
Diagnose
Die Diagnose erfolgt vornehmlich aufgrund eines Verdachts des Kinder- und Jugendarztes, den er durch die Befragung des Kindes bzw. der Eltern, durch die körperliche Untersuchung hinsichtlich typischer Symptome sowie durch eine Laboranalyse unterstützt.
Der Arzt wird daher nach der Möglichkeit eines Zeckenbisses in der Vergangenheit fragen, also Aufenthalten in der Natur, z.B. Waldspaziergängen im Sommer, Kontakt mit Haus- oder Wildtieren usw., denn meist bleibt ein Stich unbemerkt.
Da die Bakterienanzahl in den Untersuchungsmaterialien sehr niedrig ist, wird in der Regel auf den Nachweis spezifischer Borrelien-Antikörper zurückgegriffen. Hierfür wird eine Blutprobe oder bei Verdacht auf eine Neuroborreliose Gehirnwasser (Liquor, aus dem Rückenmarkskanal) entnommen und analysiert. Gelegentlich werden außerdem Hautpartikel untersucht.
Zunächst wird mit der Probe ein einfacher Suchtest, ein so genannter ELISA-Test (ELISA = Enzyme Linked Immunosorbent Assay) durchgeführt. Bestätigt dieser den Verdacht, kommen komplexere Verfahren (Immuno-Blot oder Western-Blot) zur Anwendung, um das erste Ergebnis abzusichern.
Die Labortests sind dennoch nicht immer eindeutig. Gerade zu Beginn der Erkrankung, wenn ausschließlich eine Erythema migrans besteht, weist lediglich die Hälfte der Patienten Antikörper auf. Ein positiver Befund wiederherum gibt keine Auskunft darüber, ob die Krankheit noch aktiv oder bereits ausgeheilt ist, denn die Antikörper verbleiben viele Jahre im menschlichen Immunsystem.
Ein Nachweis des Bakteriums selbst ist nur gesichert möglich, wenn man das genetische Material des Erregers in einer so genannten Polymerase-Kettenreaktion (PCR) isolieren kann. Dieses Verfahren gehört allerdings nicht zur Routine-Diagnostik.