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Borreliose (Lyme-Krankheit)

Ursachen

Lyme-Borreliose entsteht durch vier verschiedene Arten des spiralförmigen Bakteriums Borrelia, die zum so genannten Komplex Borrelia burgdorferi sensu lato (aus dem lateinischen „im weiten Sinn“) gehören und 1982 von dem amerikanischen Arzt Willy Burgdorfer entdeckt wurden. Die zu den Spinnentieren zählenden achtbeinigen Zecken stecken sich überwiegend bei kleinen Nagetieren und Vögeln während ihrer Blutmahlzeit an. Fortan leben die Bakterien dann im Verdauungstrakt der Zecke. Zecken können neben dem Menschen mehrere hundert Wirbeltierarten befallen, wobei Hirsche und Rehe häufige Wirtstiere sind.

Zecken machen drei Entwicklungsstadien durch: Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. In jedem Stadium sticht das einzelne Tier nur einmal, wobei es auf ein Mehrfaches seiner "nüchternen" Körpergröße anschwillt. Nur die weiblichen Tiere saugen Blut.

Zecken sitzen in Waldgebieten, Parks und Gärten auf Sträuchern, hohen Gräsern, Kräutern und Gehölzen, wo sie auf ihren Wirt warten, der sie im Vorübergehen abstreift. Sie suchen sich auf dem Wirt eine geeignete Hautpartie - bevorzugt feuchte, dunkle, warme Stellen – dann dringen sie dort mit ihrem Saugapparat ein. Hierbei geben sie Speichel in die Wunde ab, der schmerz- und gerinnungshemmende Stoffe enthält. Aus diesem Grund bleiben viele Zeckenstiche unbemerkt.

Borrelien wandern aus dem Darm der Zecke in die Speicheldrüse und gelangen von dort über den Stichkanal in das menschliche Blut. Im Blutkreislauf vermehren sie sich weiter und befallen verschiedene Organe. Hierdurch wird erklärbar, dass die Übertragungswahrscheinlichkeit in den ersten 12 Stunden, in denen die Zecke auf der Haut haftet, gering ist und danach erheblich ansteigt.