Borreliose (Lyme-Krankheit)
Was ist Borreliose bzw. die Lyme-Krankheit?
Der Begriff Borreliose stammt von dem Namen des verursachenden Bakteriums Borrelia ab. Der Ort Lyme in Connecticut/USA war Namensgeber, nachdem dort gehäuft Gelenkentzündungen infolge von Zeckenstichen auftraten.
Die Borreliose ist in Europa, Nordamerika und Asien unterhalb von 1.500 Höhenmetern verbreitet. In Deutschland ist sie mit geschätzten 214.000 Neuinfektionen pro Jahr die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit, die flächendeckend mit lokalen Risikogebieten vorkommt.
Das Infektionsschutzgesetz sieht keine bundesweite Meldepflicht vor. Borreliose ist jedoch aufgrund von Länderverordnungen in einigen Bundesländern meldepflichtig. Fachleute vermuten, dass nicht alle Fälle gemeldet werden.
Da Zecken ab etwa 6 Grad Celsius aktiv sind, erfolgen Infektionen vornehmlich in der warmen Jahreszeit von März/April bis Oktober, wobei mehr als die Hälfte auf die Monate Juni bis September fallen.
Je nach Region sind 5 bis 35% der Zecken mit dem Bakterium verseucht. Die Übertragung beginnt etwa 12 bis 24 Stunden nach Beginn des Saugvorgangs. Etwa 5% aller Stiche durch Zecken, die mit Borrelien infiziert sind, führen zu einer Infektion, und in ca. 2% der Fälle tritt eine Borreliose mit erkennbaren Symptomen auf, die sich hauptsächlich an der Haut, den Gelenken und im zentralen Nervensystem zeigen.
Nicht zu verwechseln ist Borreliose mit der ebenfalls durch Zecken übertragenen selteneren Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), eine durch ein Virus hervorgerufene Entzündung von Hirn und Hirnhaut. Borreliose und FSME können allerdings gleichzeitig beim Stich einer Zecke übertragen werden.