Einkoten (Enkopresis)
Ursachen
Das Einkoten kann genetisch bedingt sein, vor allem wenn Kinder zusätzlich unter Verstopfung (Obstipation) leiden. Bei der Enkopresis mit Obstipation ist die Verweildauer der Nahrung im Darm deutlich länger als üblich. Dadurch wird sie stärker eingedickt, so dass der Stuhl trocken und hart wird. Seine Ausscheidung ist dann unter Umständen sehr schmerzhaft. Bei manchen Kindern entspannt dagegen der äußere Schließmuskel nicht richtig, was die Ausscheidung verzögert. Andere Kinder nehmen den Stuhldrang nicht richtig wahr oder ihr Darm ist massiv ausgeweitet.
Etwa ein Drittel der Kinder, die einkoten, nässen auch ein. Grund hierfür kann die Nähe von Enddarm und Blasenhinterwand sein. Dehnt sich das Rektum aus, drückt es dadurch automatisch auf die Blase, so dass die betroffenen Kinder die Blase nicht vollständig entleeren können. Der Harn staut sich dann im Nierenbecken. Außerdem werden die Schließmuskeln von Darm und Blase, die beide Teil der Beckenbodenmuskulatur sind, immer gemeinsam angespannt oder entspannt.
Manchmal koten Kinder aber auch ein, obwohl sie nicht unter Verstopfung leiden. Die Ursachen hierfür wurden noch nicht gefunden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder, die frühzeitig konsequent zur Sauberkeit angehalten werden, zwar früh sauber sind, zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr jedoch häufig rückfällig werden. Ab dem fünften Lebensjahr beeinflusst die Sauberkeitserziehung das Einkoten nicht mehr.
30-50% der Kinder, die einkoten, weisen gleichzeitig psychische Auffälligkeiten auf.