Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Hepatitis A

Was ist Hepatitis A?

Hepatitis A ist eine Entzündung des Lebergewebes aufgrund von Hepatitis-A-Viren, die mit grippeartigen Symptomen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen verbunden sein kann. Ist die Leber beteiligt, färben sich die Haut und die Augen gelb. Daher stammt auch die Bezeichnung „Gelbsucht“.

Bei Kindern kann die Erkrankung unbemerkt verlaufen. Mit zunehmendem Alter steigen die Beschwerden und die Komplikationsgefahr.

Hepatitis-A-Viren sind sehr beständig und werden durch Schmierinfektion übertragen, z.B. über verunreinigte Lebensmittel. Aufgrund seiner Übertragungsweise ist die Verbreitung des Hepatitis-A-Virus besonders eng an hygienische Verhältnisse geknüpft. Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Hygienestandards in Deutschland noch mangelhaft waren, steckten sich die meisten Menschen bereits in ihrer Kindheit – meist unbemerkt – mit dem Virus an und erreichten dadurch Immunität. Nun im 21. Jahrhundert infizieren sich die meisten Menschen erst im Jugend- oder Erwachsenenalter, wenn sie in Länder mit weniger strengen Vorschriften für Sauberkeit, z.B. in der Gastronomie, reisen. Deshalb wird Hepatitis A auch als „Reisegelbsucht“ bezeichnet.

Insgesamt haben die Erkrankungszahlen bei Hepatitis A in den letzten 20 Jahren aufgrund verbesserter hygienischer Bedingungen in Europa abgenommen. Ähnlich verhält es sich in Nordamerika.

Das Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet und kommt besonders häufig in Afrika, dem gesamten südöstlichen Mittelmeerraum, dem Vorderen Orient, Indien, weiten Teilen Südostasiens und Südamerikas vor. Gelegentlich bilden heimgekehrte infizierte Reisende ("Reisegelbsucht") den Ausgangspunkt für kleinere Epidemien. Auch in Deutschland lebende Kinder mit Migrationshintergrund importieren Hepatitis A gelegentlich aus ihrem Herkunftsland. Oft bleibt die Quelle der Ansteckung jedoch unbekannt.

In Deutschland gibt es ebenso immer wieder Meldungen über verunreinigte Speisen als Auslöser für Krankheitsausbrüche, wie Speiseeis oder getrocknete Tomaten.

Die letzten zehn Jahre wurden durchschnittlich etwa 800 Neuerkrankungen in Deutschland gemeldet.