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Hepatitis B

Auswirkungen

Nicht immer verläuft eine Hepatitis B ohne Komplikationen. Im schlimmsten Fall kann bereits in der akuten Phase die Leber massiv geschädigt werden. Dieser seltene Verlauf, der als fulminante Hepatitis bezeichnet wird, geht mit dem Ausfall aller Leberfunktionen einher und verläuft oft tödlich. Eine Rettung der Patienten ist oft nur durch eine sofortige Lebertransplantation möglich.
Weit häufiger ist eine weitere Komplikation dieser Infektion, nämlich der Übergang in eine chronische Verlaufsform. Die Chronifizierungsrate liegt für Erwachsene bei 5 bis 10% und für Säuglinge und Kleinkinder sogar bei 60 bis 90%. Die Patienten sind eine permanente Infektionsquelle. Die Betroffenen weisen häufig eine ausgeprägte Müdigkeit auf. Sie fühlen sich schwach, daher ist auch ihre Leistungsfähigkeit oft stark eingeschränkt. Darüber hinaus können Verdauungsbeschwerden und rheumaähnliche Erscheinungen auftreten. Durch Zellschädigungen kann sich in der Leber Narbengewebe bilden, das die Leberfunktion einschränkt. Dabei schrumpft die Leber („Schrumpfleber“) und verhärtet (Zirrhose). Dies kann zu Stauungen des Blutes, Wassereinlagerungen (Bauchwassersucht: "Aszites") und Krampfadern u.a. in der Speiseröhre führen, was mit einem hohen Risiko für lebensgefährliche Blutungen einhergehen kann. Im Endstadium können Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion bis zur Bewusstlosigkeit auftreten bevor die Betroffenen versterben.

Eine weitere Folge einer chronischen Leberentzündung ist die Entstehung eines Leberkrebses. Virusträger leiden bis zu 100-mal häufiger an einem derartigen Tumor als Menschen, die nicht mit dem Hepatitis-B-Virus in Berührung gekommen sind.

Nicht jede Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus führt zwangsläufig auch zu einer Erkrankung. Aber ein Infizierter kann andere Personen dennoch anstecken und selbst die oben genannten Komplikationen im Laufe seines Lebens entwickeln, obwohl er während der akuten Krankheitsphase keine Beschwerden hatte.