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Juvenile idiopathische Arthritis (JIA) - juvenile chronische Arthritis (JCA)

Diagnose

Wichtigstes Krankheitszeichen stellt meist die Arthritis dar. Unabhängig von ihrer Ursache besteht dabei eine Gelenkschwellung, häufig auch eine Überwärmung und fast immer eine Einschränkung der Beweglichkeit, verbunden mit Schmerzen. Leichtere Gelenkschwellungen können beim Kleinkind übersehen werden. Vor allem bei kleinen Kindern werden die Gelenkschmerzen nicht immer als solche wahrgenommen. Kinder klagen insgesamt weniger über Schmerzen als Erwachsene. Man ist bei ihnen deshalb oft auf indirekte Schmerzäußerungen angewiesen, um die rheumatische Erkrankung im Frühstadium zu erkennen.

Aufmerksame Eltern beobachten bei ihren Kindern eine abnorme Haltung der erkrankten Gelenke. Mit diesen Schonhaltungen versuchen die Kinder das Gelenk in eine schmerzarme Stellung zu bringen. Sie bewegen und belasten das erkrankte Gelenk weniger und führen Ausweichbewegungen durch. Je nachdem, welche Gelenke erkrankt sind, fällt auf, dass die Kinder hinken, anders greifen und Schwierigkeiten beim Essen, Schreiben, Anziehen oder anderen Alltagsbewegungen entwickeln. Sie wirken ungeschickt, wollen weniger laufen und viel getragen werden oder schlafen unruhiger als sonst.
Die Diagnose einer rheumatischen Erkrankung und ihre Einordnung in die verschiedenen Erscheinungsformen können auch für den Experten schwierig sein. Es gibt kaum beweisende Befunde. Außerdem existiert eine große Zahl anderer Erkrankungen, die mit Gelenkbeschwerden einhergehen können und manchmal von einer rheumatischen Erkrankung nur schwer abgegrenzt werden können. Alle diese Krankheiten müssen soweit wie möglich ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose „Rheuma“ gestellt werden kann (Ausschlussdiagnose). Der Pädiater ist deshalb immer auf eine sorgfältige Befragung der Eltern nach Beginn und Vorerkrankungen sowie eine gründliche Untersuchung des Kindes angewiesen.

Ist eine juvenile idiopathische Arthritis (JIA) diagnostiziert, erfolgt die Zuordnung zu einer JIA-Subgruppe, die Krankheitsaktivität und die Beteiligung anderer Organe wird eingeschätzt, um schließlich einen individuellen Therapieplan erstellen zu können.

Laborwerte können helfen andere Erkrankungen auszuschließen (z.B. Borreliennachweis). Auf Rheuma können sie Hinweise geben, aber in den meisten Fällen ergänzen oder bestätigen sie meist nur die klinischen Befunde (wie Schonhaltung, Bewegungseinschränkung, geschwollenes bzw. überwärmtes Gelenk, Hinken, Morgensteifigkeit). So kann beispielsweise ein Rheumafaktor in vielen Fällen nicht nachgewiesen werden.

Die Sonografie des Gelenks (Arthrosonografie) lässt Entzündungszeichen wie Erguss, Entzündung der Sehnenansätze sowie die Beschaffenheit der Knochen- und Knorpeloberfläche erkennen.

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist wichtig bei Gelenken, die mit der Sonografie schwer erfasst werden können, wie z.B. Kiefergelenk, Fuß- und Handwurzelknochen, Wirbelsäule).

Im Röntgenbild kann der Facharzt u.a. andere Knochenerkrankungen, Unfallverletzungen oder Tumoren ausschließen.