Keuchhusten (Pertussis)
Impfschutz
Der einzig wirksame Schutz vor einer Keuchhusten-Erkrankung ist die Impfung.
Die heute verwendeten azellulären Impfstoffe enthalten nur noch die für die Entwicklung eines wirksamen Immunschutzes wichtigen Bestandteile der Keuchhusten-Bakterien. Sie werden biotechnologisch hergestellt und sind sehr gut verträglich.
Bei der Impfung gegen Keuchhusten besteht die Möglichkeit, gleichzeitig auch vor anderen Infektionskrankheiten wie z.B. Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphtherie, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B zu schützen. Hierfür stehen sehr gut verträgliche Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.
Folgendes Impfkonzept wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfohlen:
- Erste Impfung frühzeitig im Alter von 8 Wochen.*
- Zweite Impfungen im Alter von 4 Monaten.
- Dritte Impfung im Alter von 11 Monaten. Damit ist die so genannte Grundimmunisierung abgeschlossen.
- Auffrischung im Alter von 5 bis 6 Jahren mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff (Tetanus-Diphtherie-azelluläre Pertussis). Die letzte Tetanus/Diphtherie-Impfung sollte dabei mehr als 5 Jahre zurückliegen.
- Nochmalige Auffrischung zwischen 9 und 16 Jahren.
Für ältere Kinder, die weder eine Grundimmunisierung besitzen noch bereits einmal Keuchhusten durchgemacht haben, gibt es derzeit keinen zugelassenen Mono-Impfstoff. Es muss ein Kombinationsimpfstoff verabreicht werden, der zusätzlich eine Tetanus-, Diphtherie- oder Polio-Komponente enthält. Sprechen Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt darauf an.
Laut Impfempfehlungen der STIKO sollte vor Geburt eines Kindes der Impfschutz gegen Keuchhusten bei den Geschwistern und im familiären Umfeld (z.B. Großeltern, Au-pair-Mädchen) generell überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden.
Schwangere sollten zu Beginn des 3. Trimenons (ab der 28. Schwangerschaftswoche) geimpft werden - unabhängig vom Abstand zu einer vorher verabreichten Pertussis-Impfung. Wurde dies versäumt, sollte die Mutter am besten in den ersten Tagen nach der Geburt immunisiert werden.
Häufen sich Keuchhustenfälle in der Umgebung, kann auch bei vollständig geimpften Kindern und Jugendlichen mit engem Kontakt zu Erkrankten im Haushalt oder in Gemeinschaftseinrichtungen eine Impfung erwogen werden, v.a. wenn sich in der Umgebung gefährdete Personen befinden (z.B. Säugling, Ungeimpfter) und wenn die letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt.
Darüber hinaus ist eine Auffrischungsimpfung - beispielsweise im Rahmen der nächsten Tetanus- und Diphtherie-Auffrischung - für jeden Erwachsenen grundsätzlich sinnvoll. Eine entsprechende Empfehlung hierzu hat die STIKO Mitte 2009 ausgesprochen (nächste fällige Tetanus-Impfung sollte mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff erfolgen).