Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Keuchhusten (Pertussis)

Therapie

Medikamentöse Behandlung

Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika führt zu einer Abkürzung der Zeit der Ansteckungsfähigkeit und zu einem etwas abgemilderten Krankheitsverlauf. Der Ausbruch des Keuchhustens kann allerdings nicht verhindert werden. Erythromycin, Azithromycin und Clarithromycin sind die Mittel der Wahl.

Aufgrund des komplexen Krankheitsgeschehens bei Keuchhusten verschafft Hustensaft meist keine wesentliche Linderung. Sehr zähe Schleimbildung kann durch schleimlösende Medikamente abgemildert werden.

Da Säuglinge nicht in der Lage sind, den sich bildenden Schleim auszuhusten und es zu Atemstillständen kommen kann, müssen sie stationär behandelt werden. Im Krankenhaus wird der Schleim abgesaugt, um die Atemnot zu vermindern und die Erstickungsgefahr zu reduzieren. Zur Symptomlinderung kann die Gabe von Kortikosteroiden, stark entzündungshemmenden Medikamenten mit Kortison, oder Salbutamol helfen. Letzteres ist ein entkrampfendes Mittel, das normalerweise bei Asthma bronchiale eingesetzt wird.

Unterstützende Maßnahmen

Der Pertussis-Patient sollte viel trinken und insgesamt bevorzugt flüssig-breiige Nahrung erhalten. Aufgrund des Würgereizes und Erbrechens sind mehrere über den Tag verteilte kleine Mahlzeiten empfehlenswert.

Achten Sie auf eine reizarme Umgebung mit ruhigen Spielmöglichkeiten. Auf Toben und Sport sollte verzichtet werden, da sie neue Hustenanfälle auslösen können. Spaziergänge an der frischen Luft tun gut.

Regelmäßige Inhalationen mit Meersalz sowie warme Brustwickel mit Zitronensaft vor dem Schlafengehen gelten als Hausmittel, die die Beschwerden ein wenig lindern.
 
Viel Zuwendung und Geduld sind nötig, da die Erkrankung durch die nächtlichen Hustenanfälle meist die gesamte Familie stark belastet.

Wichtige Hinweise

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind während der Hustenanfälle aufrecht mit leicht vorgebeugtem Kopf sitzt!
  • Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr krankes Kind während der Ansteckungsphase nicht mit anderen Kindern, vor allem nicht mit Babys oder älteren Menschen in Kontakt kommt!