Keuchhusten (Pertussis)
Übertragung
Der Keuchhustenerreger ist das Bakterium Bordetella pertussis, dessen einziger Wirt der Mensch ist. Bordetella pertussis ähnelt unter dem Mikroskop einem kleinen Stäbchen. Es vermehrt sich auf den Schleimhäuten der Atemwege und zerstört diese lokal mit seinen spezifischen Giften. Das umliegende Gewebe wird geschädigt, die Abwehrkräfte geschwächt.
Der Erreger befindet sich im Speichel und wird durch Tröpfchen, z.B. beim Husten, Niesen, Küssen oder bei Benutzung desselben Geschirrs übertragen. Die Keuchhusten-Bakterien sind hochansteckend: Von 100 (nicht geimpften) Angesteckten erkranken 80 bis 90 Betroffene! Selbst Gesunde können das Bakterium nach Kontakt kurzzeitig übertragen.
Der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch (Inkubationszeit) des Keuchhustens beträgt circa 7 bis 20 Tage. Der Patient selbst ist ab Ende der Inkubationszeit für etwa 5 bis 6 Wochen ansteckend, wobei die Gefahr in den ersten beiden Wochen nach Ausbruch und den zwei Wochen nach Hustenbeginn am größten ist. Unter Gabe von Antibiotika verringert sich die Ansteckungsphase auf fünf Tage nach Therapiebeginn.
Menschen können sich unabhängig von ihrem Alter und mehrmals in ihrem Leben mit Keuchhusten infizieren und daran erkranken. Eine Immunität nach einer Impfung oder durchgemachter Pertussis hält durchschnittlich nur ca. 6-10 Jahre an.
Im Erwachsenenalter verläuft der Keuchhusten in der Regel untypisch und bleibt daher über längere Zeit unerkannt. Gerade deshalb stellen Erwachsene eine ernst zu nehmende Infektionsquelle für Säuglinge und Kleinkinder dar. Für Säuglinge ist der Keuchhusten eine lebensbedrohliche Erkrankung, da kein ausreichender Nestschutz besteht; Antikörper gegen Pertussis werden von der Mutter während der Schwangerschaft nicht auf das Kind übertragen. Ein Schutz besteht erst nach der Grundimmunisierung durch die Impfung.