Leukämie (Blutkrebs)
Was ist Leukämie (Blutkrebs)?
Unter dem Begriff “Leukämie” werden bösartige (maligne) Erkrankungen des blutbildenden Systems zusammengefasst. Die deutsche Bezeichnung dafür ist Blutkrebs.
Die Blutbildung findet vorwiegend im Knochenmark statt, daneben ist das sogenannte lymphatische System mitbeteiligt, dem Organe wie die Milz und das Lymphgewebe zugerechnet werden. Aus dem blutbildenden System gehen verschiedene Zelltypen hervor, die unterschiedliche Aufgaben im Körper übernehmen, wie z.B. Transport von Sauerstoff, Abwehr von Infektionserregern und Blutstillung.
Bei einer Leukämie sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) von malignen Veränderungen betroffen. Noch nicht vollständig gereifte weiße Blutzellen (Blasten) werden in übergroßer Anzahl ins Blut ausgeschwemmt, dafür fehlen reife, gesunde und funktionstüchtige Zellen. Oft werden dadurch die anderen Blutzellen verdrängt.
Leukämien können einen schnellen (akuten) oder langsam schleichenden (chronischen) Krankheitsverlauf haben. Chronische Leukämien betreffen überwiegend Menschen höheren Alters, im Kindesalter kommen dagegen fast ausnahmslos akute Leukämien vor. Leukämien und Lymphome haben einen Anteil von etwa 46% an Krebserkrankungen von Kindern und Jugendlichen. Pro Jahr erkranken in Deutschland 550 bis 600 Kinder und Jugendliche an akuter lymphatischer Leukämie, davon etwa 500 Kinder im Alter zwischen 0 und 14 Jahren.
Durch die Fortschritte bei der Chemotherapie, Strahlentherapie und Stammzelltransplantation ist die Rate der geheilten Kinder in den letzten Jahren sehr gestiegen. Bei akuten Leukämien liegen die Heilungschancen derzeit zwischen 60-90%. Dennoch stellt die Leukämie immer noch eine lebensbedrohliche Krankheit dar, die ohne Therapie zum Tod führt. Die Früherkennung und schnelle Therapie ist für die Aussicht einer Heilung extrem wichtig.