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Masern

Übertragung

Das Masernvirus (Briarcus morbillorum) ist ein so genanntes RNA-Virus, d.h. sein Erbgut besteht aus Ribonukleinsäure (RNA). Sein einziger Wirt ist der Mensch. Es befällt bevorzugt Zellen des Immun- und Nervensystems. Das Masernvirus ist empfindlich gegenüber Licht, Wärme, fettlösenden Substanzen und Desinfektionsmitteln. Der Erreger kann sich, solange es eine ausreichende Menge empfänglicher Menschen gibt, weiter in der Bevölkerung verbreiten.

Das Virus wird über Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Keimhaltiges Sekret wird beim Sprechen, Husten oder Niesen eines Infizierten von einem gesunden Menschen eingeatmet und gelangt über dessen obere Atemwege bzw. die Augenbindehaut in den Blutkreislauf. Darüber hinaus ist der direkte Kontakt mit infektiösem Sekret aus Rachen oder Nase ansteckend (auch Trinken aus einem Glas, Benutzung desselben Bestecks usw.). In der Luft kann der Erreger bis zu zwei Stunden überleben. Eine Ansteckung mit Masernviren führt bei nahezu 100% der Kontaktpersonen zu einer Infektion, in über 95% der Fälle zum Krankheitsausbruch mit Symptomen. Eine durchgemachte Infektion hinterlässt lebenslange Immunität.

Bis zum Beginn des Vorstadiums vergehen 8 bis 10 Tage ab der Ansteckung (Inkubationszeit), 14 Tage, in Einzelfällen 21 Tage, nach der Ansteckung bis zum Ausbruch des Hauptstadiums und Entwicklung eines Ausschlags.

Ein Patient ist fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags bis etwa vier Tage nach dessen Auftreten ansteckend. Unmittelbar vor dem Sichtbarwerden des Hautausschlags ist die Ansteckungsfähigkeit am größten. Ist eine Schwangere gegen Masern geimpft oder hat die Krankheit bereits durchgemacht, gibt sie ihre Antikörper an ihr Kind weiter. Durch diesen so genannten Nestschutz ist der Säugling bis etwa zum sechsten Lebensmonat gegen eine Maserninfektion geschützt.