Mittelohrentzündung (Otitis media)
Symptome & Krankheitsbild
Eine Mittelohrentzündung beginnt mit einem meist schmerzfreien “Völlegefühl” im Ohr. Nachts treten oft während oder einige Tage nach einer Erkältung stechende, pulsierende Schmerzen auf, dazu kommen hohes Fieber, manchmal starke Kopfschmerzen. Die Schmerzen lassen oft nach einiger Zeit nach und treten dann nach einigen Stunden erneut auf. Im Mittelohr sammelt sich Flüssigkeit, die auf das Trommelfell drückt und Hörstörungen verursacht.
Eine Mittelohrentzündung kann auch ohne die typischen Symptome vorhanden sein. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern erkennt man die Ohrenschmerzen oft nur an unruhigem Schlaf und auffälliger Weinerlichkeit. Bei einem Säugling sollten Eltern an eine Mittelohrentzündung denken, wenn er sich ständig ans Ohr greift (Ohrzwang). Babys sind quengelig, unruhig und verweigern die Nahrung. Bei Kleinkindern können hohes Fieber und allgemeine Beschwerden, wie unspezifische Bauchschmerzen, die Hauptsymptome sein. Schmerzt das Ohr, wenn man an der Ohrmuschel zieht oder auf den vorderen Ohrknorpel (Tragus) drückt, ist das ein Hinweis auf eine Entzündung im äußeren Gehörgang.
Gelegentlich entleert sich eitriges Sekret aus dem Ohr, das Kind hat „ein laufendes Ohr“ (Ohrenfluss: Otorrhö). Dies ist ein Zeichen dafür, daß das entzündete Trommelfell „durchgebrochen“ ist, sich der Eiter in den äußeren Gehörgang entleert hat. Diese Entleerung führt zur Entlastung und damit schlagartig zur Schmerzfreiheit. Dies kann auch ganz plötzlich geschehen, selbst wenn die Beschwerden erst ganz kurze Zeit bestanden haben.