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Plötzlicher Kindstod & anscheinend lebensbedrohliches Ereignis

Was ist der Plötzliche Kindstod (SIDS) und das anscheinend lebensbedrohliche Ereignis (ALE)?

Noch vor einer halben Stunde hat das Baby kräftig an der Flasche gesaugt, es hat die Mutter angestrahlt und gestrampelt, als es frisch gewickelt wurde. Kurz darauf ist es eingeschlafen – und dann war es tot. Fachleute sprechen vom plötzlichen Kindstod - für die Eltern und alle anderen Angehörigen ist es ein Alptraum.

Als plötzlichen Kindstod oder plötzlichen Säuglingstod (SIDS: Sudden Infant Death Syndrome) bezeichnet man das unerwartete, plötzliche Versterben eines Säuglings vor seinem 365. Lebenstag. Die Todesursache kann in der Regel trotz gründlicher Untersuchung nicht bzw. nicht eindeutig geklärt werden. Meist versterben die Kinder nachts im Schlaf – Jungs häufiger als Mädchen. Zurück bleiben die fassungslosen, trauernden Eltern, Geschwister und Großeltern. 2014 waren ca. 120 Säuglinge betroffen. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist die Zahl der Todesfälle damit um 80% gesunken.

Mediziner grenzen den plötzlichen Kindstod vom anscheinend lebensbedrohlichen Ereignis (ALE) ab. In diesem akut und unerwartet auftretenden Zustand atmen die betroffenen Säuglinge nicht mehr oder nur noch sehr schwach. Ihre Haut wird blass oder sie verfärbt sich blau. Außerdem erschlafft die Muskulatur. Würgen und Erstickungszeichen können den Zustand darüber hinaus begleiten.

Das Ereignis kann im Schlaf ebenso auftreten wie im Wachzustand, die Kinder können durch rechtzeitige Stimulation jedoch wiederbelebt werden. In einigen Fällen ist allerdings eine Reanimation erforderlich. Betroffen sind 6 bis 40 von 10.000 lebend geborenen Säuglingen. 10% der Kinder erleiden nach dem ersten anscheinend lebensbedrohlichen Ereignis innerhalb der nächsten Tage bis Wochen ein weiteres.