Tourette-Syndrom (Ticstörung)
Ursachen
Im menschlichen Gehirn gibt es verschiedene Bereiche, die für die Kontrolle von Bewegungen verantwortlich sind. Man nimmt an, dass bei Tourette-Patienten auf Grund einer Gehirnreifungsstörung die Bewegungskontrolle gestört ist. Untersuchungen haben ergeben, dass die einzelne Bereiche des Gehirns der Betroffenen anders ausgebildet oder durchblutet sind als entsprechende Bereiche des Gehirns von gesunden Menschen.
Es wird vermutet, dass mindestens einer der so genannten Botenstoffe, die in diesen Bereichen des Gehirns Informationen weiterleiten (Dopamin), an dem Auftreten der Erkrankung beteiligt ist. Die genauen Abläufe im Gehirn, die die Tics auslösen, sind jedoch noch nicht eindeutig ermittelt.
Bisher gelang es auch nicht, den genetischen Defekt zu finden, der dem Tourette-Syndrom zugrunde liegt. Sicher ist allerdings, dass ein Elternteil, das am Tourette-Syndrom leidet oder die Veranlagung dazu in seinem Erbmaterial hat, dies mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit weitervererbt. Der Grad des Ausbruchs der Erkrankung ist geschlechtsabhängig. Söhne eines solchen Paares entwickeln 4-mal häufiger eine Ticstörung als Töchter. Allerdings geht man davon aus, dass nur 10% der Kinder, die eine genetische Veranlagung zu Ticstörungen haben, ein so ausgeprägtes Krankheitsbild entwickeln, dass sie einen Arzt aufsuchen.