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Tourette-Syndrom (Ticstörung)

Was ist ein Tourette-Syndrom (Ticstörung)?

Als Tourette-Syndrom (TS) bezeichnet man eine Erkrankung, die durch das Auftreten einer Kombination von vokalen und unterschiedlichen motorischen so genannten Tics (mindestens zwei motorische Tics und ein vokaler Tic) charakterisiert ist.

Unter motorischen Tics versteht man nicht willentlich ausgeführte, plötzliche, rasche Bewegungen, die immer wieder in gleicher Weise einzeln oder serienmäßig ausgeführt werden. Bei den vokalen Tics handelt es sich um das Ausstoßen von bedeutungslosen Lauten, Wörtern oder Sätzen, ohne dass die Betroffenen dies bewusst unterdrücken könnten.

Die Krankheit war schon den alten Griechen bekannt. Sie machten noch die Götter für das Auftreten der Zuckungen und Geräusche verantwortlich. Benannt wurde die Erkrankung nach dem Neurologen Georges Gilles de la Tourette, dem es in einer 1885 veröffentlichten Studie gelang, das Tourette-Syndrom von der Epilepsie abzugrenzen. Die Krankheit beginnt meist um das siebte Lebensjahr herum, in jedem Fall aber vor dem 21. Lebensjahr.

Vermutlich gibt es viele Tourette-Patienten, bei denen die Diagnose noch nicht gestellt wurde. In den USA gibt es offiziell 100.000 Betroffene. Das heißt, dass schätzungsweise etwa 5 von 10.000 Einwohnern am Tourette-Syndrom unterschiedlichen Schweregrades leiden. Für Deutschland würde das bedeuten, dass ca. 40.000 Menschen am Tourette-Syndrom erkrankt sind. Aus bisher nicht bekannten Gründen sind Jungen wesentlich häufiger (etwa 10x) betroffen als Mädchen.