Verstopfung
Ursache
Eine der häufigsten Ursachen für eine Verstopfung ist eine falsche Ernährung: zu wenig Ballaststoffe (z.B. in Form von Gemüse, Obst und Vollkornprodukten) kombiniert mit einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme.
Zu viel Bananen, Weißbrot, Kuchen sowie Süßigkeiten (z.B. Schokolade) verstärken den Effekt. Bewegt sich das Kind noch wenig, ist die Verstopfung vorprogrammiert.
Bei Säuglingen ist nicht selten die Umstellung von Muttermilch auf Breimahlzeiten bzw. Beikost für die Verstopfung verantwortlich.
Auch Änderungen des normalen Tagesablaufs können die Darmentleerung stören. So tritt eine Verstopfung häufig nach einer langen Reise, Bettlägrigkeit, aber auch in stressigen Situationen auf.
Eine chronische Verstopfung beginnt oft mit einem wunden Po, wenn die Darmentleerung schmerzt. Dann wird die Entleerung verhindert und Stuhl zurückgehalten. Bei längerer Verweildauer im Darm wird der Stuhl hart und schmerzt beim Ausscheiden umso mehr. Es können erneut Einrisse entstehen, die zu Blutauflagerungen des Stuhls führen. Um den schmerzhaften Toilettensitzungen zu entgehen, halten Kinder den Kot zurück, indem sie z.B. die Beine überkreuzen oder sich auf die eigenen Faust setzen.
Eine Antibiotikabehandlung kann ebenso eine Verstopfung zur Folge haben. Im Anschluss an eine solche Therapie hilft eine Ernährung mit milchsauren Lebensmitteln (Joghurt, Kefir), den Aufbau einer gesunden Darmflora zu unterstützen.
Wenn Kinder sich beim Trockenwerden bei der Darmentleerung schwer tun und sich schämen, kann es zu einer so genannten „Lernverstopfung“ kommen. Schenken Eltern dem Kind nicht zu viel Aufmerksamkeit und lassen es in Ruhe trocken werden, legt sich dieses Verhalten meist von alleine.
Hinter einer chronischen Verstopfung kann sich auch eine Milchunverträglichkeit verbergen. Ohne Milchprodukte vergeht die Verstopfung dann meist von alleine. Bei einem Verdacht sollten Eltern sich mit dem Kinder- und Jugendarzt beraten.
Kinder, die unter schwerer chronischer Verstopfung leiden, können evtl. auch auf Morbus Hirschsprung hin untersucht werden. Diese erbliche Darmkrankheit ist zwar selten eine Ursache von Verstopfung, doch bei milden Formen kann sie sich im Vorschulalter durch chronische Verstopfung bemerkbar machen. Meist zeigt sich die Erkrankung schon kurz nach der Geburt, weil das Baby kein Kindspech (Mekonium) ausscheidet. Der Säugling entwickelt in der Folge einen stark aufgetriebenen Bauch. Bei nicht so ausgeprägten Fällen fällt das Kind durch eine chronische Verstopfung auf - mit Stuhlentleerungen nur alle 5-7 Tage, insbesondere nach dem Abstillen von der Muttermilch. Stuhlentleerungen sind teilweise nur mit Hilfe von Einläufen oder Ähnlichem möglich – dies z.T. unter erheblichen Schmerzen.
Da eine andauernde Verstopfung viele Ursachen haben kann, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Austrocknung (Dehydratation), sollte sie in jedem Fall vom Kinder- und Jugendarzt abgeklärt werden.