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Krupp-Husten: Wie bedrohlich ist die nächtliche Atemnot?

Wenn Kinder in den kälteren Jahreszeiten mit einem bellenden Husten und Atemnot in der Nacht aufwachen, kann es sich um einen so genannten Krupp-Husten handeln. Häufig hatte das Kind vor seinem Auftreten eine leichte Erkältung. Da bei kleinen Kindern der Kehlkopfbereich sehr eng ist, führen entzündete Stimmbänder, Schleimhäute und eine geschwollene Luftröhre schnell zu Atemnot...

Vom Krupp-Husten, auch "Schafshusten" oder Pseudokrupp-Husten genannt, sind vorwiegend Kinder vom Säuglingsalter bis zu sechs Jahren betroffen. Insbesondere in den kälteren Jahreszeiten wachen Kinder mit einem bellenden Husten und Atemnot in der Nacht auf. Häufig geht eine leichte Erkältung voraus. In deren Folge sind die Stimmbänder, die Schleimhäute und die Luftröhre des Kindes entzündet und angeschwollen. Da bei kleinen Kindern der Kehlkopfbereich sehr eng ist, entsteht schnell Atemnot. Die Kinder können außerdem z.T. hohes Fieber entwickeln.

"Bei deutlicher Atemnot oder wenn sogar die Lippen, Hände oder die Nasenspitze blau werden, sollte ein Notarzt gerufen werden. Eventuell muss das Kind über Nacht zur Beobachtung in eine Kinder- und Jugendklinik. In den meisten Fällen ist der Schafshusten jedoch ungefährlich", so Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Um das Atmen zu erleichtern, sollten Eltern das Kind aufrecht hinsetzen. Feuchtkalte Luft lindert die Beschwerden. Hilfreich ist es beispielsweise, nasse Handtücher im Zimmer aufzuhängen oder die Kühlschranktür zu öffnen, damit das Kind die kühle Luft einatmen kann.

"In der Akuttherapie haben sich Notfallzäpfchen mit Kortison bewährt, die der Kinder- und Jugendarzt verschreiben wird. Sie reduzieren die Schwellung der Atemwege und haben in der Kürze der Behandlungszeit keine nennenswerten Nebenwirkungen. Zusätzlich können Beruhigungsmittel die Angst vor der Atemnot nehmen", erklärt Frau Dr. Kilian-Kornell. In der Regel werden die Hustenanfälle ab drei Jahren besser und verschwinden, wenn das Kind etwa sechs Jahre alt ist. Dann sind die anatomischen Verhältnisse im Kehlkopfbereich nicht mehr so eng.