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11. Kongress für Jugendmedizin in Weimar: Gesundheitliche Probleme von Schülern

Vom 11. bis zum 13. März findet der 11. Kongress für Jugendmedizin in Weimar statt. Zu den Schwerpunktthemen gehören u.a. "Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule", "Verbesserung und Aktualisierung des Kinderfrüherkennungsprogramms", "Kinder- und Jugendärzte als primäre Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche", "Lese-Rechtschreibstörungen im Kindes- und Jugendalter", "Gesundheitsreform macht Jugendliche krank" und "Kinder müssen vor impfpräventablen Erkrankungen geschützt werden"...

Dieses Jahr werden anlässlich des 11. Kongresses für Jugendmedizin in Weimar (11. bis 13. März) u.a. die zunehmenden gesundheitlichen Probleme und Verhaltensstörungen von Schülern thematisiert. Wie im letzten Jahr erinnern Kinder- und Jugendärzte anlässlich des Kongresses auch wieder daran, dass Jugendliche in die Hände erfahrener Kinder- und Jugendärzte gehören, die nach wie vor die Hausärzte der 0-18-Jährigen sind. Zu den Schwerpunktthemen des Kongresses gehören folgende Punkte:

  • Gesunde Schule
    Innerhalb der Klassen nimmt der Belastungsdruck zu. Einige Kinder reagieren darauf mit gesundheitlichen und psychischen Problemen. Kinder- und Jugendärzte müssen sich deshalb in der Praxis auch zunehmend mit Krankengeschichten auseinandersetzen, die in enger Verbindung mit dem schulischen Stress stehen. Um dem entgegenzuwirken, wollen Kinder- und Jugendärzte Strategien für gesundheitsfördernde Schulen unterstützen: „Mit Gesundheit gute Schule machen“ – Denn Gesundheitsförderung und Prävention an Schulen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ziel ist, die Voraussetzungen für Schüler sowohl in psychischer, physischer, sozialer, ökologischer als auch in spiritueller Hinsicht zu verbessern.
  • Kinder- und Jugendärzte als primäre Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche
    Das neue Hausarztmodell gilt nicht für Kinder und Jugendliche, da die Kinder- und Jugendärzte nach wie vor die Ansprechpartner für Kinder- und Jugendliche bleiben. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, ihr Körper befindet sich noch in der Entwicklung und reagiert in vieler Hinsicht anders als beim Erwachsenen. Auch treten bei Kindern andere Krankheitsbilder als bei Erwachsenen auf. Deshalb sind Kinder- und Jugendärzte durch eine mindestens fünfjährige Weiterbildung gerade auf diese Altersgruppe spezialisiert.
  • Verbesserung und Aktualisierung des Kinderfrüherkennungsprogramms
    Das gelbe Vorsorgeheft stammt zum großen Teil noch aus den 70er Jahren und sollte dringend erneuert werden. Eine Kommission der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) hat deshalb Vorschläge für eine zeitgemäße Erneuerung des Kinderfrüherkennungsprogramms erarbeitet. Vier zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen im Alter von 3, 7 bis 8, 9 bis 10 und 16 bis 18 Jahren sollen nun Lücken im Früherkennungsprogramm schließen. Doch blockieren die Krankenkassen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bisher die schnelle Umsetzung, so dass Eltern die neuen Vorsorgeuntersuchungen ihrer Kinder größtenteils noch selbst bezahlen müssen.
  • Lese-Rechtschreibstörungen im Kindes- und Jugendalter
    Etwa 4 bis 8% der deutschen Kinder und Jugendlichen leiden unter einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS). Um die Chancen in der Schul- und Berufsausbildung zu verbessern, muss die Diagnose und Behandlung möglichst früh einsetzen. Denn gezielte Sprachübungen bei Vorschulkindern können laut neueren Untersuchungen die Sprachkompetenz verbessern.
  • Gesundheitsreform macht Jugendliche krank
    Durch die Gesundheitsreform sind insbesondere chronisch kranke Jugendliche (etwa 1 Million) von 12 bis 18 Jahren betroffen, denn seit dem 1.4.04 müssen sie nicht-verschreibungspflichtige Medikamente – so genannte OTC (engl. Over the Counter)-Präparate selbst bezahlen. Neben Augentropfen und Nasensprays fallen darunter auch so genannte systemische Antihistaminika, die allergische Reaktionen des Körpers unterdrücken sollen. Oft können Eltern die dadurch entstehenden Kosten nicht mehr bezahlen. Viele Betroffene erhalten deshalb nicht die medizinisch notwendige Behandlung, so dass gesundheitliche Langzeitfolgen entstehen können.
  • Kinder müssen vor impfpräventablen Erkrankungen geschützt werden
    Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt seit 2004 eine generelle Impfung aller Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre gegen Windpocken. Diese sollte am besten zeitgleich mit der ersten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln im Alter von 11-14 Monaten erfolgen. Ungeimpfte Kinder und Jugendliche, die noch nicht an Windpocken erkrankt waren, sollten nachgeimpft werden. Dennoch ist ein Großteil der Krankenkassen nicht bereit, die Kosten für diese Impfung zu übernehmen. Jährlich erkranken mindestens 750.000 Patienten an Windpocken.

Am Kongress nehmen rund 750 Kinder- und Jugendärzte sowie Lehrer teil. Ausführliche Berichte dazu finden Sie im Pressebereich.