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37. Kinder- und Jugendärztetag: „Infektionen in der Zeit der Globalisierung"

Der 37. Kinder- und Jugendärztetag des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) steht unter dem Motto "Infektionen in der Zeit der Globalisierung", was mit einer Globalisierung von Infektionskrankheiten gleichgesetzt werden kann. Darüber hinaus beschäftigt sich der BVKJ auf dem Kongress mit dem notwendigen Ausbau von Prävention und Versorgung für Kinder und Jugendliche…

Das Motto des 37. Kinder- und Jugendärztetages in Dresden vom 15. bis 17. Juni 2007 lautet: „Infektionen in der Zeit der Globalisierung“. Infektionen bedeuten in der Zeit der Globalisierung nichts anderes als die Globalisierung von Infektionskrankheiten, so Professor Dr. Stefan Wirth, wissenschaftlicher Leiter des Kongresses. Obwohl in den letzten Jahrzehnten immer wieder neue Infektionskrankheiten auftauchten, die trotz moderner Wissenschaft nicht therapiert werden können, wie HIV oder BSE, herrsche in der Bevölkerung eine weitgehende Sorglosigkeit in Bezug auf Infektionskrankheiten. Auch mit zunehmender Klimaveränderung könnten Krankheitserreger neue Regionen erobern – unterstützt durch die rege Reisetätigkeit der Menschen.
Neben Grippe stehen Viruserkrankungen der Atemwege oder des Darmtraktes (Noroviren), aber auch die durch Zecken übertragene Borrelien oder FSME-Erreger im Mittelpunkt der Diskussionen. Die Verbesserung der nationalen sowie internationalen Hygienestandards und der Inanspruchnahme von Vorsorgen sowie Impfungen zum Schutz vor Krankheiten sind weitere Themen des Kongresses.

Ausbau von Prävention und Versorgung gefordert
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat den deutlichen Ausbau von Prävention und Versorgung für Kinder und Jugendliche durch den Staat angemahnt. „Bei der Sicherung einer hochwertigen medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen hakt es ganz erheblich“, sagte Verbandspräsident Dr. Wolfram Hartmann in Dresden.

Es drohe zudem ein Mangel an Kinder- und Jugendärzten. In den neuen Bundesländern gehe in den kommenden fünf Jahren jeder vierte Kinderarzt in den Ruhestand. 30% der Praxen in Deutschland fänden keinen Nachfolger. 40 Zulassungsbezirke seien unbesetzt. In keiner anderen Arztgruppe liege das Durchschnittsalter höher. Es würden künftig nicht weniger Kinde- und Jugendrärzte benötigt. „Trotz Geburtenrückgangs sanken die Fallzahlen nicht“, erklärte Dr. Hartmann.

Die Kinder- und Jugendärzte fordern die stärkere Ausrichtung der Vorsorgeuntersuchungen auf Entwicklungsstörungen. Die Früherkennung von Krankheiten steht bislang im Zentrum. Ein Entwurf des Verbandes sieht Sprach-, Rechen- und Verhaltenstests sowie Fragebögen zum Erkennen von Misshandlungsrisiken vor. Außerdem sollen die Tests häufiger und verbindlicher als bisher sein. Fast ein Drittel der Kinder oder Jugendlichen gelten nach Verbandsangaben als unzureichend betreut.´

Der Kongress hat ca. 850 Teilnehmer: etwa 450 Kinder- und Jugendärzte und an die 400 Kinder- und Jugendarztherlferinnen. Auf der Eröffnungsfeier wurden Herr Dr. Christoph Kupferschmid, Frau Dr. Müller aus Rostock (Goldene Ehrennadel) und Herr Dr. Gritz (Ehrenmitgliedschaft beim BVKJ) geehrt.

Weitere Informationen zum 37. Kinder- und Jugendärztetag in Dresden (15. bis 17. Juni 2007) mit dem Thema "Infektionen in der Zeit der Globalisierung" erhalten Sie im Pressezentrum.