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7. Mai 2013: Erster "Worldwide Day of Genital Autonomy" (7.5): TERRE DES FEMMES, „MOGiS e.V. – eine Stimme für Betroffene“ und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) laden ein zur Demonstration und Kundgebung

Der Worldwide Day of Genital Autonomy (Welttag der genitalen Selbstbestimmung) erinnert an den 7. Mai 2012, als erstmals ein Gericht in Köln männliche Beschneidung - wenn nicht medizinisch begründet - als Körperverletzung verurteilt hat. Der Welttag der genitalen Selbstbestimmung ist allen Menschen auf der Welt gewidmet, die beschnitten worden sind oder werden sollen, weil es ihre Eltern, ihre Gemeinschaft oder ihre Religion fordert bzw. fordern. In Köln soll deshalb morgen darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kinder ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung bzw. körperliche Unversehrtheit haben.

Erster "Worldwide Day of Genital Autonomy" (7.5): Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, „MOGiS e.V. – eine Stimme für Betroffene“ und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) laden ein zur Demonstration und Kundgebung

Wann: 7. Mai 2013

Start: 11 Uhr am Kölner Landgericht

Abschluss: 13 Uhr auf dem Roncalli Platz

Informationen unter: www.genitale-selbstbestimmung.de

Ein Jahr nach der Verkündung des richtungsweisenden Urteils in Köln, das erstmals eine nicht-therapeutische Beschneidung eines Jungen als strafbare Körperverletzung bewertete, rufen der Frauenrechtsverein TERRE DES FEMMES, der Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V., der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und zahlreiche weitere Organisationen den ersten "Worldwide Day of Genital Autonomy" aus.

Der „Worldwide Day of Genital Autonomy“ fordert den Schutz aller Kinder weltweit unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion vor nichttherapeutischen chirurgischen Eingriffen an ihren Genitalien. Er wird von verschiedenen Aktionen weltweit, unter anderem in den USA und Australien begleitet.

Die Veranstalter fordern die Aufhebung des vom Deutschen Bundestag am 12. Dezember 2012 verabschiedeten Zwangsbeschneidungserlaubnisgesetzes. Diese Gesetzesinitiative legalisierte operative Entfernungen der Penisvorhaut an Kindern aus jeglichem Grunde als Teil der elterlichen Personensorge. Dies erschwert aktuell nun die Initiative des Deutschen Bundestages zur möglichen Verschärfung der Strafbarkeit aller Formen weiblicher Genitalverstümmelung.

Dazu Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstandsvorsitzende TERRE DES FEMMES: „TERRE DES FEMMES geht es als Menschenrechtsorganisation grundsätzlich um die körperliche Unversehrtheit von Kindern als Menschenrecht, das für alle Kinder gleichermaßen gilt, egal welcher Herkunft, Religion und welchen Geschlechts sie sind. Irreversible Eingriffe in die Unversehrtheit von Kindern – mit Ausnahme medizinisch notwendiger Behandlungen – dürfen weder mit Religion noch Tradition gerechtfertigt. Menschenrechte sind unteilbar – auch nicht zwischen Mädchen und Jungen.“

Christian Bahls, 1. Vorsitzender MOGiS e.V. eine Stimme für Betroffene, stellt fest: „Es wird deutlich, dass die Debatte um die nicht-therapeutische Vorhautamputation (auch Beschneidung genannt) mit dem Gesetz vom letzten Dezember nicht zur Ruhe kommt. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt es ab, den betroffenen Kindern die Entscheidungshoheit über ein vollständiges Geschlechtsorgan abzuerkennen. Wegen der Tragweite steht eine Entscheidung über nicht-therapeutische chirurgische Eingriffe an den Genitalien nur denjenigen zu, die mit den Folgen leben müssen.“

Alexander Bachl, Sprecher des Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. ergänzt: „Es wird entgegen momentaner Verlautbarungen mittelfristig weder rechtlich noch moralisch haltbar sein, im Umfang vergleichbare Eingriffe an weiblichen Genitalien als strafbar, Vorhautamputationen an Jungen hingegen als bewahrenswertes Kulturgut zu deklarieren.“

Die Veranstaltung beginnt um 11:00 Uhr vor dem Landgericht Köln, Reden werden gehalten, am Landgericht Köln um 11:00 Uhr, von:

  • Christian Bahls MOGiS e.V. Eine Stimme für Betroffene
  • Irmingard Schewe-Gerigk TERRE DES FEMMES e.V.
  • Mina Ahadi Zentralrat der Ex-Muslime

am Roncalliplatz gegen 13:00 Uhr, von:

  • Dr. Wolfram Hartmann Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
  • Bernd P. Kammermeier
  • Alexander Bachl, Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.

Zur Veranstaltung rufen auf:

  • Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. Eine Stimme für Betroffene
  • Deutsche Akademie für Kinderund Jugendmedizin (DAKJ) – alle kinderund jugendärztlichen Verbände in Deutschland
  • TERRE DES FEMMES e.V.
  • TABU e.V.
  • (I)NTACT e.V.
  • Zentralrat der Ex-Muslime
  • pro familia Nordrhein-Westfalen
  • IBKA – Internationaler Verband der Konfessionslosen und Atheisten
  • AK Kinderrechte der Giordano-Bruno-Stiftung
  • Beschneidungsforum.de

Für Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an:

MOGiS e.V. Eine Stimme für Betroffene
E-Mail: genitalautonomy-2013@noSpam.mogis-verein.de
Telefon: 0176 96 16 09 65

(Pressemeldung BVKJ)