Die Haut reagiert gereizt und ist empfänglicher für Entzündungen, Keim- und Pilzbefall. Aus dem englischen Sprachgebrauch stammen die ABCDE-Tipps, die Eltern helfen sollen, bei ihrem Baby einer Windeldermatitis vorzubeugen. „A steht für Air bzw. Luft. Das bedeutet, dass das Baby mehrmals täglich ganz ohne Windeln an der frischen Luft strampeln darf, um nicht dauernd dem oft feuchten Windelklima ausgesetzt zu sein. B weist auf Barriers bzw. die gesunde Hautbarriere hin. Sie sollte durch Salben unterstützt werden. In der Regel eigenen sich Zinksalben, aber im Sommer sollten Zinkoxidemulsionen Vorrang haben, da sie durchlässiger als Zinksalben sind und so keinen Wärmestau begünstigen. C weist auf die richtige Reinigung hin (Cleansing), was beinhaltet, dass Mutter oder Vater die Windeln häufig wechseln - etwa alle 3 bis vier Stunden - und die Windelregion sanft mit Wasser reinigen sollten. D beschreibt die Windelwahl (Diaper). So sorgen Stoffwindeln für ein länger feuchtes Klima als Papierwindeln. Bei Letzteren sind stark absorbierende Produkte zu empfehlen. Und schließlich sollten sich Eltern frühzeitig vom Kinder- und Jugendarzt beraten lassen. Das ist mit E=Education gemeint. Der Pädiater kann Pflegeprodukte empfehlen und auch beurteilen, ob bereits ein Pilz- oder Keimbefall vorliegt, aber auch, ob es sich evtl. um Schuppenflechte oder ein Kontaktekzem handelt“, erläutert Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Eine Überblicksarbeit konnte keine deutlichen Vorteile von natürlichen Wirkstoffen für die Behandlung von Windeldermatitis finden. Aber es zeigte sich, dass Zinkoxid/Lebertran wirksamer ist als lokal aufgetragene Muttermilch. Einige Studien weisen darauf hin, dass evtl. der Zusatz von desinfizierenden Wirkstoffen bei den Salben bzw. Emulsionen hilfreich sein könnte. In Wasser angerührte Tonerde kann demnach den Heilungsverlauf evtl. verbessern. Bei der Hautreinigung können regelmäßige Bäder in frischer Kamille den Heilungsverlauf ebenso günstig beeinflussen. Auch Eosin, ein Farbstoff mit austrocknender und gering antibakterieller und antifungaler (gegen Pilze) Wirkung, hatte eine positive Wirkung. „Wenn die Hautreizung schlimmer wird bzw. sich nicht innerhalb von zwei bis drei Tagen bessert, sollten Eltern auf jeden Fall zum Kinder- und Jugendarzt. Bei Fieber oder Blasen oder eitrigen Pusteln sollten Erziehungsberechtigte umgehend zum Arzt“, rät Dr. Kahl.
Quellen: <link https: doi.org s00112-019-0648-x external-link-new-window external link in new>Monatsschr Kinderheilkd, <link https: doi.org s15012-020-4004-6 _blank external-link-new-window external link in new>hautnah dermatologie
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