Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

ADHS-Patienten haben erhöhtes Risiko für Substanzmissbrauch

Eltern von Jugendlichen mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, „Zappelphilippsyndrom“) sollten bei ihren Teenagern besonders wachsam gegenüber Anzeichen von Suchtverhalten sein und schützende Maßnahmen ergreifen.

„Regelmäßige Untersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt und eine - bei Bedarf - sorgfältig eingestellte medikamentöse Behandlung gehören zu wichtigen Beiträgen, um der Entwicklung von Sucht vorzubeugen“, erklärt Dr. Klaus Skrodzki, stellvertretender Vorsitzender der AG ADHS der Kinder- und Jugendärzte. Eine medikamentöse Behandlung von ADHS kann das Risiko für Sucht reduzieren, ohne abhängig zu machen. Ein früher Behandlungsbeginn wirkt sich dabei besonders positiv aus. Da es einen Schwarzhandel mit Stimulantien gibt – darunter gelegentlich auch Mittel zur Behandlung von ADHS –, sollten sich Eltern und Jugendliche von ihrem Jugendarzt über die Gefahren des falschen Gebrauchs und der Weitergabe von ADHS-Medikamenten informieren lassen.

ADHS ist eine häufige psychische Störung. Etwa 5% der Kinder und Jugendlichen sind davon betroffen. Studien haben gezeigt, dass ADHS-Patienten im Vergleich zu gesunden Menschen u.a. ein dreimal so hohes Risiko für Nikotinsucht, ein doppelt so hohes Risiko für Alkoholsucht und ein doppelt so hohes Risiko für Kokainmissbrauch bzw. -sucht haben. Ebenso ein erhöhter Internet-, Videospiele- und Fernsehkonsum wurde beobachtet. „Viele ADHS-Kinder leiden zudem unter einem geringen Selbstwertgefühl und unter Depressionen und/oder Angsterkrankungen. Eltern sollten deshalb mit dem Kinder- und Jugendarzt besprechen, ob eine zusätzliche Verhaltenstherapie sinnvoll ist. Diese kann Heranwachsenden helfen, besser mit ihrer Krankheit umzugehen und damit weniger suchtgefährdet zu sein“, empfiehlt Dr. Skrodzki.
Anzeichen für Sucht können sein, wenn der Teenager übliche Interessen zu vernachlässigen beginnt, sich seine Leistungen in der Schule ohne erklärbare Ursache verschlechtern und Eltern allgemeine Verhaltensänderungen beobachten.

Quelle: <link http: pediatrics.aappublications.org content e293.full.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics

_________________________________________________
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de>www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.