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Akne: Ratschläge in sozialen Medien sind meist unzureichend oder fehlerhaft

Akne bzw. Akne vulgaris ist eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsen, von der ein Großteil der Jugendlichen betroffen ist. Diese Altersgruppe sucht oft Rat bei sozialen Medien wie YouTube, Instagram und Twitter. Die Empfehlungen dort reichen von Nahrungsergänzungsmitteln bis zu Ernährungsempfehlungen. Viele dieser Methoden sind nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Dementsprechend haben sie meist auch keinen Erfolg, so eine amerikanische Studie.

„Der Jugendarzt bzw. ein Hautarzt könnte Teenager vor diesen Falschinformationen bewahren. Eine entsprechend fachlich fundierte Behandlung kann den Leidensdruck verkürzen, den die unreine Haut verursacht, und einer Narbenbildung entgegenwirken“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit Bezug auf die aktuelle Studie, die in „Pediatric Dermatology“ erschienen ist. Bei etwa 20% der betroffenen Akne-Patienten ist eine medikamentöse Behandlung sinnvoll und erfolgreich. Bei leichten Formen reichen in der Regel Mittel zur äußeren Anwendung. Gerade bei Hautproblemen kann eine Videosprechstunde in vielen Fällen hilfreich sein.

Eine gewisse erbliche Veranlagung, Stress, kohlehydrat- und fettreiche Ernährung begünstigen anscheinend eine Akne. Scharfes Essen dagegen hat keine Auswirkungen auf das Hautbild. Individuelle Faktoren, wie z.B. der Schweregrad der Akne, spielen bei der Behandlung eine Rolle. Wichtige Informationen für den Arzt sind u.a., wie und wann sich die Akne gebildet hat. In manchen Fällen können Medikamente die Akne auslösen, wie Kortison oder Psychopharmaka. Sind bestimmte Erreger für die Akne verantwortlich, kann beispielsweise ein Antibiotikum helfen. „Patienten brauchen meist Geduld, denn die erste Therapiephase kann etwa drei Monate andauern und anfangs zu einer Verschlechterung führen. Meist ist anschließend eine Erhaltungstherapie erforderlich, um ein klares Hautbild beizubehalten. Sie kann z.B. aus einer ein- bis zweimal wöchentlich aufgetragenen Emulsion bestehen“, mahnt Dr. Niehaus. Für die Pflege einer unreinen Haut eignen sich Öl-in-Wasser-Emulsionen und Hydrogele. Letztere beherbergen besonders viel Wasser. Öl-in-Wasser-Emulsionen enthalten ebenso mehr Wasser als Öl, ziehen schnell ein und hinterlassen keinen oder kaum einen Fettfilm auf der Haut. Stark fetthaltige Cremes sind dagegen ungeeignet, da sie die Hautporen eher verstopfen. Fruchtsäure, Salizylsäure, Glykolsäure und Milchsäure helfen, Pickel zu öffnen und Mitesser aufzulösen.

Quellen: <link https: www.springermedizin.de akne hauterkrankungen-in-der-hausarztpraxis akne-vulgaris-das-koennen-sie-fuer-betroffene-tun _blank external-link-new-window external link in new>MMW Fortschr Med, springermedizin.de, <link https: doi.org pde.1409 _blank external-link-new-window external link in new>Ped Derm
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