Schon Vorschulkinder registrieren genau, welche Erwartungen Eltern mit Alkohol und Zigaretten verknüpfen und übernehmen dies in ihrem Weltbild. „Zum Erwachsensein bzw.
-werden gehört dann für sie viel eher das Trinken von Alkohol oder/und das Rauchen. In Familien, in denen viel getrunken und geraucht wird, konsumieren Jugendliche zwei- bis dreimal so oft Alkohol und rauchen viermal so häufig wie in anderen Familien“, erklärt Dr. Wolf-Rüdiger Horn, Suchtbeauftragter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, der sich seit vielen Jahren für die Suchtprävention einsetzt.
Auch Jugendliche "lernen noch am Modell" ihrer Eltern, selbst wenn die so genannte Peergroup, der Freundeskreis bzw. das soziale Umfeld, eine immer größere Rolle spielt. Eltern sollten deshalb ihnen gegenüber Alkohol nicht positiv bewerten oder gar Auto fahren, wenn sie etwas getrunken haben. Wichtig ist vor allem, dass Jugendliche einen bewussten und selbstverantwortlichen Umgang mit legalen Suchtmitteln lernen, da sowohl Tabak als auch Alkohol leicht zugänglich sind. Eine offene Kommunikation in der Familie, bei der auch Konflikte angesprochen und konstruktiv diskutiert werden, kann dabei behilflich sein. Junge Menschen sollten lernen, dass ein früher Alkohol- und Tabakkonsum ein höheres Suchtrisiko besitzt und wie gefährlich Alkohol am Steuer oder als „Gewaltauslöser“ sein kann. Eine „Testphase“ in der Pubertät sollte aber nicht gleich als Sucht verteufelt werden. Unter www.aktionglasklar.de finden Eltern und Jugendliche weitere Anregungen zum richtigen Umgang mit dem Thema "Alkohol".