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Alkoholgefahr zur Faschingszeit

In Deutschland gelten rund 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre als alkoholabhängig oder stark gefährdet. Insbesondere zur Faschingszeit ist die Versuchung für Binge-Drinking, exzessives Trinken, bei Jugendlichen besonders groß. Das elterliche Vorbild sowie die Aufklärung über die Gefahren von Alkohol können Jugendlichen helfen, selbstverantwortlich mit Alkohol umzugehen...

Gerade zur Faschingszeit neigen Jugendliche dazu, sich "zuzuschütten". In den letzten Jahren hat die Häufigkeit von Trinkexzessen, so genanntes Binge-Drinking, stark zugenommen. In der Pubertät ist das Risiko besonders groß, dass Kinder Alkohol als Mittel gegen Unsicherheit und mangelndes Selbstvertrauen einsetzen, um sich in einer Gruppe von Gleichaltrigen behaupten zu können.

Alkohol führt in Deutschland am häufigsten zur Abhängigkeit: Rund 250.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre gelten als alkoholabhängig oder stark gefährdet. Dabei reagiert der kindliche Körper besonders empfindlich auf Alkohol.
"Die Leber von Kindern und auch von Jugendlichen kann Alkohol nicht so gut abbauen wie beim Erwachsenen. Die Reifung des Gehirns dauert etwa bis zum 17. Lebensjahr - gerade dieses Organ wird am stärksten durch Alkohol angegriffen", erklärt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Jugendliche unterschätzen sehr oft die Alkoholmengen, die sie zu sich nehmen. Zum Beispiel Alcopops enthalten in einem Fläschchen zwei Schnäpse, die wegen des süßen Geschmacks kaum wahrgenommen werden. Schnell stellen sich schon bei relativ geringen Alkoholmengen Probleme bei der Wahrnehmung, beim Sprechen und bei den Bewegungsabläufen ein. "Folgen können dann gesteigerte Gewaltbereitschaft, ungeschützter Sex und erhebliche Risiken im Straßenverkehr sein. Das sollten Eltern mit ihren Jugendlichen ruhig zum Thema machen", betont Dr. Gunhild Kilian-Kornell. Ruhige, sachliche Gespräche und vor allem das elterliche Vorbild im Umgang mit Alkohol sind wichtig, Verbote können bei älteren Jugendlichen eher das Gegenteil bewirken. Der beste Schutz vor übermäßigem Alkoholkonsum ist die Erziehung zu einem selbstverantwortlichen Umgang mit diesem Genussmittel.

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