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Amerikanische Experten bestätigen erneut: Helme retten Leben und reduzieren das Risiko schwerer Kopfverletzungen

Stürze beim Radfahren, Snowboarden oder bei anderen Sportarten bergen das Risiko ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine Gesichtsverletzung zu erleiden. Viele dieser Verletzungen – von denen einige tödlich sind – können durch die Verwendung eines richtig sitzenden Helms verhindert werden, wie eine Fülle von Forschungsergebnissen zeigt. Darauf verweisen amerikanische Experten erneut in einem aktuellen Statement in der Fachzeitschrift „Pediatrics“.

Vielfältige Belege für die Schutzwirkung

„Die Beweise sind eindeutig: Helme retten Leben und verringern das Risiko schwerer Verletzungen erheblich“, sagte Lois K. Lee, MD, MPH, FAAP, Hauptautor der Erklärung „Helmet Use in Preventing Head Injuries in Bicycling, Snow Sports, and Other Recreational Activities and Sports". „Trotzdem machen sportbedingte Verletzungen einen erheblichen Anteil aller Schädel-Hirn-Traumen aus. Als Kindernotarzt rate ich allen meinen Patienten und Patientinnen – und ihren Eltern –, einen Helm zu tragen.“

Die meisten Beweise für die Schutzwirkung eines Helms sammelten Experten bisher für das Tragen eines Helms beim Radfahren und beim Wintersport (z.B. Skifahren, Snowboarden).

Untersuchungen haben den amerikanischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zufolge gezeigt, dass die Verletzungsraten beim Freizeitsport bei Teilnehmern ab 5 Jahren bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren und Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren am höchsten sind. Fahrradfahren ist eine der Hauptursachen für sportbedingte Kopfverletzungen in der Pädiatrie. Wintersportarten, einschließlich Skifahren und Snowboarden, gehören ebenso zu den Hauptursachen für Kopfverletzungen im Zusammenhang mit Freizeitsport. Das Risiko für eine traumatische Hirnverletzung steigt, wenn der Teilnehmer keinen Helm trägt. Eislaufen und Reitsport sind laut der amerikanischen Akademie für Kinder- und Jugendheilkunde (American Academy of Pediatrics: AAP) ebenso Sportarten, die zu Kopfverletzungen führen können.

Die AAP empfiehlt:

  • Kinder, Jugendliche und ihre erwachsenen Bezugspersonen sollten bei einem Sport, wie Radfahren, Skifahren, Snowboarden, Eislaufen und Reiten, -aber auch bei anderen Sportarten, bei denen ein Kopfschutz sinnvoll ist - immer einen sportgerechten und richtig sitzenden Sporthelm tragen. Der Helmtyp sollte zu der Sportart passen, für die er entwickelt wurden.
  • Wenn Kinder ihren eigenen Helm wählen und ihn dekorieren dürfen, vergrößert dies möglicherweise die Motivation, einen Helm zu tragen. Reflektierende Aufkleber und Lichter sorgen für bessere Sichtbarkeit des Kindes beim Radfahren auf der Straße.
  • Nach einem Sturz oder einer Beschädigung sollte Helm ersetzt werden. Auch wenn der Helm aufgrund des kindlichen Wachstums nicht mehr richtig sitzt, gilt es, einen neuen zu kaufen. Gebrauchte Helme sollten Eltern nicht erwerben, da sie u.U. nicht mehr die ursprüngliche Sicherheit wie im Neuzustand bieten.

„Wir freuen uns, wenn Kinder Fahrrad fahren und Spaß an körperlichen Aktivitäten haben“, erklärte Dr. Lee. „Das Tragen eines Helms sollte in der Familie zur Gewohnheit werden, wie das Anlegen von Sicherheitsgurten […].“

Quellen: <link https: www.healthychildren.org english news pages aap-helmets-significantly-reduce-risks-of-traumatic-brain-injury.aspx _blank external-link-new-window external link in new>HealthyChildren.org, <link https: www.aap.org en news-room news-releases aap american-academy-of-pediatrics-helmets-significantly-reduce-risks-of-traumatic-brain-injury-while-bike-riding-or-participating-in-other-sports _blank external-link-new-window external link in new>AAP News, <link https: doi.org peds.2022-058877 _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics