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Amerikanische Experten warnen vor „Supermagneten“

Magnete, insbesondere mit starker Anziehungskraft, können für kleine Kinder gefährlich werden. Wenn sie Magnete verschlucken oder sie in Körperöffnungen wie Ohren oder Nase stecken, können sie Gewebe zwischen sich einklemmen und schwerwiegend verletzten und im Extremfall sogar tödliche Folgen haben.

Nachdem die Verletzungsraten im Zusammenhang mit Magneten jedes Jahr weiter anstiegen, hat die Consumer Product Safety Commission (CPSC) 2014 in den USA eine Regel verabschiedet, die den Verkauf von Hochleistungsmagneten im Wesentlichen ausschloss. Dies sind starke Magnete, die im meist relativ klein sind (5 mm Durchmesser oder weniger) und in Scheiben, Stangen, Kugeln oder anderen Formen erhältlich sind. Sie werden häufig in Audio- und Computergeräten und Motoren verwendet, werden aber auch separat verkauft.
Einer der Hersteller klagte jedoch gegen die CPSC und gewann. Diese Hochleistungsmagnete waren wieder auf dem Markt, mit der Einschränkung, dass sie nur an „Erwachsene“ (die als Personen ab 14 Jahren gelten) verkauft werden dürfen.

Nun haben amerikanische Experten in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ in einem Artikel mit dem Titel „High-Powered Magnet Exposures in Children: A Multi-Center Cohort Study“ beschrieben, welche Unfälle diese starken Magnete bei Kindern seitdem verursacht haben.

Sie werteten die Daten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus (im Alter von 0 bis 21 Jahren) aus, die zwischen 2017 und 2019 in 25 US-amerikanischen Kinderkrankenhäusern aufgrund von Verletzungen im Zusammenhang mit Hochleistungsmagneten behandelt werden mussten. Es wurden 596 Patienten identifiziert; 95% waren jünger als 14 Jahre. Über die Hälfte (56%) mussten stationär aufgenommen werden, 46,3% benötigten eine Endoskopie und 10% erlitten eine lebensbedrohliche Komplikation, wie z.B. Perforation (Durchlöcherung eines Gewebes), Fistelbildung, Obstruktion (Verstopfung), Blutung und Infektion. Ein Alter unter 2 Jahren oder Magnete mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm waren eher mit Komplikationen verbunden, ebenso wie Kinder, die 2 oder mehr Magneten verschluckt hatten. Denn mehrere verschluckte Magnete treffen wegen ihrer Anziehungskraft meist im Magendarmtrakt aufeinander und können dort Gewebe zwischen sich einklemmen. Auch durch die Einnahme eines bzw. mehrere Magneten gemeinsam mit Metallteilen können sich eine oder mehrere Darmschlingen zwischen die Magnete schieben, sodass aufgrund der starken Anziehungskraft Gewebe zusammengedrückt, nicht mehr durchblutet wird und schon nach weniger als nach acht Stunden zu durchbrechen droht.

Das Fazit der Forscher lautet: Obwohl diese Produkte nur an Personen verkauft werden sollten, die älter als 14 Jahre sind, ereignete sich die überwiegende Mehrheit der Unfälle mit Hochleistungsmagneten bei Personen unter 14 Jahren. In Deutschland warnen Pädiater ebenso immer wieder vor den Gefahren von Spielzeug mit Powermagneten.

Quelle: <link https: publications.aap.org journal-blogs blog high-powered-magnets-and-children-a-bad _blank external-link-new-window external link in new>AAP Journals Blog, <link https: doi.org peds.2021-054543 _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics, <link https: doi.org s00112-021-01131-x _blank external-link-new-window external link in new>Monatsschrift Kinderheilkunde