Viele Kinder haben Angst in der Nacht. Mit dem Schulalter nehmen die Ängste vor der Dunkelheit und vor Fantasiegestalten in der Regel ab. Eine schottische Studie kam nun zu dem Ergebnis, dass eine sehr starke Angst im Dunkeln auch durch eine angeborene Nachtblindheit hervorgerufen werden kann. Sie stellten bei zwei Kindern, die große Angst vor der Dunkelheit hatten, den gleichen "Sehfehler" fest.
Bei dieser erblichen Nachtblindheit können Kinder zwar tagsüber normal sehen, in der Dämmerung und Dunkelheit ist die Sehleistung jedoch deutlich reduziert. Normalerweise kann sich das Auge an die wechselnden Lichtverhältnisse mit Hilfe der besonderen photochemischen Eigenschaften des Sehpurpurs in bestimmten Sinnenzellen auf der Netzhaut (Stäbchen) anpassen. Bei Nachtblindheit können die Stäbchen aber in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Kinder, die unter einer erblichen Form der Nachtblindheit leiden, zeigten laut den schottischen Forschern übereinstimmend folgende Symptome:
- Angst vor der Dunkelheit.
- Probleme, sich im Dunkeln zu bewegen.
- Wunsch, dass die Vorhänge bei beginnender Dunkelheit zugezogen werden.
Sprechen Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt, falls Ihr Kind unter starker Angst vor der Dunkelheit leidet, damit organische oder psychische Ursachen ausgeschlossen werden können.
Eine leicht geöffnete Kinderzimmertür und Licht im Flur können einem ängstlichen Kind helfen. Auch ein Nachtlicht für die Steckdose ist ein gutes Mittel gegen die Orientierungslosigkeit im dunklen Kinderschlafzimmer.
Quelle: British Medical Journal