Kinder, die beim Schulsport schnell außer Atem kommen und selbst nach dem Aufhören noch länger atemlos sind, wirken oft untrainiert. Dabei kann auch Anstrengungsasthma dafür verantwortlich sein. Atemnot während körperlicher Belastung, die sich in den ersten Minuten der Erholung noch verstärkt, ist ein typisches Merkmal von Anstrengungsasthma. Vor allem Kinder, die an Heuschnupfen leiden oder Allergiker sind, haben ein höheres Risiko an Asthma zu erkranken. „Anstrengungsasthma bleibt bei Kindern oft unerkannt, da andere Symptome, die für Asthma typisch sind – wie pfeifende und quietschende Atemgeräusche -, häufig fehlen und auch die einfache Lungenfunktionsprüfung in Ruhe oft normal ausfällt. Erst weitere Tests, wie die Untersuchung unter Belastung (Bronchoprovokation) und die tägliche Messung der morgendlichen und abendlichen Ausatemstärke (Peak-Flow), können den Verdacht bestätigen“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Kalte, trockene Luft (z.B. beim Wintersport), aber auch feuchte, warme Luft sowie eine rasche Steigerung des Atemvolumens und der –frequenz begünstigen das Auftreten von Anstrengungsasthma. Wenn Eltern bemerken, dass die Leistungen ihres Kindes im Schulsport scheinbar ohne Grund nachlassen oder dass ihr Kind z.B. auf einmal nicht mehr Fußball spielt, obwohl es dies früher gerne getan hat, sollten sie nachforschen und mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt gehen.
Hat der Kinder- und Jugendarzt Anstrengungsasthma festgestellt, so ist dies noch lange kein Grund, das Kind vom Schulsport zu befreien. Eltern sollten aber den Sportlehrer informieren. „Vor allem Ausdauersportarten, wie Schwimmen oder Radfahren, können das Anstrengungsasthma sogar günstig beeinflussen, da sie die Lungenkapazität verbessern. Mit der entsprechenden Therapie (z.B. Asthmaspray) kann ein Kind auch wieder voll leistungsfähig werden“, rät Dr. Fendel.
Bereits seit Ende letzten Jahres können in Bayern Asthmapatienten von 2- 18 Jahren bei der DAK eine integrierte, d.h. sektorübergreifende Versorgung nutzen. Ab Mitte dieses Jahres wird dieses zukunftsweisende Versorgungsmodell wahrscheinlich auch TKK-Versicherten in Bayern zur Verfügung stehen. Darüber hinaus startete am 1. April 2006 in Bayern das Disease-Management-Programm (DMP) Asthma für Kinder und Jugendliche ab 5 Jahren. Der jeweilige Kinder- und Jugendarzt übernimmt dabei die Steuerung aller Maßnahmen, die für die qualifizierte Behandlung des asthmakranken Kindes erforderlich und förderlich sind - von der ambulanten Asthma-Schulung bis zur stationären Rehabilitation.