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Anti-Drogen-Tag: „… sich für ein gesundes Leben entscheiden“

Der internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel richtet sich am 26.6. 2005 vor allem an jene Gruppe von Menschen, die für Drogen besonders anfällig sind: Jugendliche und junge Erwachsene. Gruppendruck, beeinträchtigtes Selbstwertgefühl, Risikobereitschaft sind in diesem Alter besonders groß und erleichtern so den Einstieg zum Drogenkonsum…

Das Motto des Anti-Drogen-Tags 2005 lautet: „Selbstachtung heißt … sich für ein gesundes Leben entscheiden“. Insbesondere Kinder und Jugendliche als besonders anfällige Altersgruppe für Drogen stehen dieses Jahr im Mittelpunkt. Drogen aller Art, also gerade auch Alkohol und Tabak, schaden nicht nur direkt ihrer Gesundheit, sondern auch indirekt, denn unter ihrem Einfluss ist die Urteilsfähigkeit stark herabgesetzt: Das Risiko für ungeschützten Sex, Fahren unter Einfluss von Suchtmitteln oder das gemeinsame Benützen von Injektionsnadeln nehmen zu und die Gefahr einer HIV- oder Hepatitis-Infektion. Starken selbstbewussten jungen Menschen fällt es leichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie wissen um die negativen Auswirkungen von legalen und illegalen Drogen, dass ihr Missbrauch nicht nur Hochgefühle, sondern auch geistige, körperliche und seelische Schäden hinterlassen kann, wie z.B. Depressionen, Panikattacken, Gedächtnisstörungen, Herzrhythmusstörungen, Atembeschwerden und im Extremfall sogar den Tod, wenn auch oft erst Jahrzehnte später wie beim Tabak, verursachen kann.

Zwar ist der Konsum von Alkohol u.a. auch aufgrund der Sondersteuer auf Alcopops bei Jugendlichen stark und auch die Zahl der Raucher in den jungen Altersgruppen leicht zurückgegangen sowie die Zahl der Todesfälle durch illegale Dorgen weiter gesunken, doch hat im vergangenen Jahr die Zahl der Erstkonsumenten harter Drogen um 18% zugenommen, insbesondere bei synthetischen Drogen wie Amphetaminen und Ecstasy. Auch der Cannabis-Verbrauch ist gestiegen: 7% der Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren haben bereits Erfahrungen damit gemacht, bei den 18- bis 25-Jährigen schon jeder Fünfte im letzten Jahr. Die meisten Jugendlichen erwarten sich von Drogen Glücksgefühle, Entspannung, Abbau von Hemmungen oder dass sie Alltagsprobleme vergessen können.

Unter dem Titel „Kinder stark machen“ will die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) deshalb das Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen sowie ihre Konfliktfähigkeit fördern, um sie in ihrer Entscheidung für ein gesundes Leben zu unterstützen. Natürlich müssen auch die Erwachsenen in die Verantwortung genommen werden, indem sie ihren eigenen Alkohol- und Tabakkonsum kritisch hinterfragen, Jugendschutz ernst nehmen und den Jugendlichen lebenswerte Perspektiven in Familie, Freizeit, Schule und Beruf ermöglichen.