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Auch für Kleinkinder eigenen Sitz im Flugzeug buchen

Es ist zwar teurer, trotzdem sollten schon Kleinkinder im Flugzeug einen eigenen Platz mit Kindersitz haben. Sitzen sie auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters, sind sie nicht ausreichend gesichert, warnt die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (BAG) in Bonn...

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (BAG) in Bonn bräuchten Kinder wie im Auto ein geeignetes Rückhaltesystem.

Die so genannten Loopbelts, mit denen Kinder auf dem Schoß eines Elternteiles fixiert werden, seien keine Lösung. Eine Untersuchung des Bundesverkehrsministeriums habe ergeben, dass die Kinder im Falle einer Notlandung von dem Elternteil zerquetscht werden, so die BAG. Die Kinder sollten stattdessen in einem von der Luftfahrtbehörde zugelassenen Kindersitz gesichert werden. Stellt die Airline keine entsprechenden Sitze bereit, sollten sie von den Eltern mitgebracht werden.

Nur wenige Airlines bieten Kindersitze Nur sehr wenige Fluggesellschaften bieten von sich aus Kindersitze an. Lediglich 3 von 60 Airlines gaben bei einer Umfrage des Internet-Reiseportals Gloobi.de aus Johannesberg (Bayern) an, Kindersitze bereitzustellen - und zwar dann, wenn die Eltern diesen Wunsch vorher geäußert haben. Darunter war keine deutsche Fluggesellschaft. Und obwohl beispielsweise der TÜV Rheinland dringend empfiehlt, Kleinkinder nicht auf dem Schoß mitfliegen zu lassen, sondern in einem geeigneten Rückhaltesystem, erlauben laut der Umfrage auch nur 48 der befragten Fluggesellschaften, dass Eltern ihre eigenen Autositze mitbringen.

Längst nicht jeder Kindersitz wird dabei auch akzeptiert: Manche Airlines erlauben nur Sitze, bei denen das Kind in Flugrichtung angeschnallt wird, andere fordern genau das Gegenteil. Einige Unternehmen gestatten auch nur Kindersitze mit einem bestimmten Prüfsiegel, etwa vom TÜV. Bei anderen müssen sie von der US-Luftfahrtbehörde FAA zugelassen sein. Und wieder andere akzeptieren nur ganz bestimmte Marken. Eltern müssen sich also vor dem Flug erkundigen. Auf den Internetseiten der Fluggesellschaften werden sie dabei jedoch selten fündig.

Zum Aufwand, einen Kindersitz mitschleppen zu müssen, kommen auch Kosten. Denn während Kleinkinder auf dem Schoß der Eltern meist kostenlos mitfliegen, wird für einen Kindersitz ein eigener Sitzplatz notwendig - und der muss bezahlt werden. Zwar bieten nahezu alle Airlines einen Kinderrabatt an, allerdings entfalle dieser oft bei Sondertarifen. Eine Airline nimmt der Umfrage zufolge sogar eine Servicegebühr für die Anmeldung des Kindersitzes.

Die EU-Kommission hatte im Juli entschieden, dass Kleinkinder im Flugzeug entweder durch einen Kindersitz oder durch einen Schlaufengurt am Gurt der Eltern gesichert werden müssen. Diese so genannten Loopbelts sind jedoch umstritten. Die Fluggastberatung des Deutschen Flugangst-Zentrums etwa warnt, dass die Bauchgurte beim Nachwuchs schwere innere Verletzungen verursachen können. Tests des TÜV Rheinland zeigten ein weiteres Problem: Der Erwachsenen-Körper klappt bei starken Turbulenzen oder einer Notlandung zusammen. Dadurch erdrücke der Erwachsene das Kind.