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Auch Hunde können Fuchsbandwurm übertragen

Dass infizierte Füchse über mit Kot verunreinigte Waldfrüchte und Pilze den Fuchsbandwurm übertragen können, ist lange bekannt, doch auch Hunde können den Parasiten in sich haben. Damit es erst gar nicht zu einer Infektion kommt, sollten Kinder immer die Hände mit Seife und warmem Wasser gründlich waschen - egal, ob nach dem Streicheln des geliebten Hunds oder beim Umgang mit im Wald gesammelten Früchten...

Hundehalter sollten ihre Tiere mindestens alle drei Monate entwurmen, um eine Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm zu verhindern, denn auch Hunde können den Fuchsbandwurm übertragen. „Im Vergleich zu einer Infektion über Waldbeeren spielt das Risiko, sich durch einen Hund mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, vermutlich die größere Rolle. Dies gilt vor allem dann, wenn Hunde sich draußen frei bewegen“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundesspressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jungendärzte (BVKJ) mit Bezug auf Veröffentlichungen der Universität Ulm und des Robert Koch-Instituts in Berlin. Wie Füchse können sich Hunde über die Erde oder Beutetiere, wie z.B. Mäuse, infizieren. Der Hund scheidet die Wurmeier dann über den Kot aus. Eier können sich auch im Fell befinden und so beim Streicheln auf die Hände und schließlich in den Mund gelangen. Gefährdet sind Menschen, die einen engen Kontakt zum Tier haben, wie z.B. Kinder. Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind allerdings sehr selten und wurden überwiegend bei immungeschwächten jungen Patienten beobachtet. Denn es können bis zu 15 Jahre verstreichen, bis sich ein Befall bemerkbar macht.

In den meisten Fällen breitet sich eine Larve des Fuchsbandwurms in der Leber aus und verursacht Beschwerden, wenn sie größer ist und wichtige Strukturen wie Gefäße verdrängt. Anzeichen können Druckgefühl im Oberbauch, eine verhärtete Leber oder selten auch eine Gelbfärbung der Haut sein. In Deutschland treten jährlich etwa 13 bis 25 Fälle auf - gehäuft in Süddeutschland. 2006 wurde bundesweit bei 129 und 2007 bei 89 Patienten ein Wurmlarvenbefall (Hunde- und Fuchsbandwurm) diagnostiziert, eine so genannte Echinokokkose. Wenn keine operative Entfernung der Larve möglich ist, müssen die betroffenen Patienten lebenslang ein Chemotherapeutikum einnehmen. „Eltern sollten Kinder immer wieder ermahnen, sich nach dem Streicheln und Toben mit dem Hund die Hände zu waschen - insbesondere vor dem Essen. Damit lässt sich das Risiko für die Übertragung von Parasiten wie den Fuchs- oder auch Hundebandwurm verringern“, empfiehlt Dr. Fegeler.

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