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Auch Jugendliche brauchen ausreichend Schlaf

Heranwachsende brauchen etwa neun Stunden Schlaf, um in der Schule aufmerksam bleiben zu können. Doch nur wenige Jugendliche verbringen solange im Bett...

Heranwachsende brauchen etwa neun Stunden Schlaf, um in der Schule aufmerksam bleiben zu können. Doch nur wenige Jugendliche verbringen solange im Bett. Jobs neben der Schule, Hausaufgaben, Schulveranstaltungen und Freunde haben für die Teenager oft höhere Priorität als ihr Schlaf. „Versuchen die Jugendlichen dann am Wochenende, ihr Schlafdefizit aufzuholen, nützt dies nicht viel, wenn ihre innere Uhr aus dem Rhythmus geraten ist“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Nachtschwärmer sollten ihre Gewohnheiten schrittweise an die Schulzeit anpassen. Um wieder einen geregelten Tages-und-Nacht-Rhythmus herzustellen, kann helles Licht am morgen helfen. Denn Helligkeit spielt eine Rolle für die innere Uhr. Umgekehrt hilft Dunkelheit, Schlaf zu finden. Kurz vor dem Zubettgehen sollten die Heranwachsenden auf Schularbeiten, heftige Diskussionen, laute Musik, Computerspiele und Internetsurfen verzichten.

„Leiden Jugendliche unter fortdauernder und ausgeprägter Tagesschläfrigkeit, sollten sie beim Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden“, erläutert Fegeler. „Neben zu wenig Nachtschlaf kann sich auch eine Krankheit dahinter verbergen, zum Beispiel eine Atemstörung während der Nacht (Apnoe-Syndrom) oder das so genannte Restless-Legs-Syndrom (ruhelose Beine), wobei die Beine kurz vor dem Einschlafen kribbeln und den Schlaf stören. Zu viel oder zu wenig Schlaf kann ebenso Anzeichen einer Depression oder eines nur im Schlaf auftretenden Anfallsleidens sein.“

Laut einer aktuellen amerikanischen Studie an über 3.000 Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren erhöhen Schlafstörungen im Jugendalter längerfristig auch das Risiko für schlechte Schulleistungen und körperliche sowie psychische Probleme. Wenn jemand Schwierigkeiten hat einzuschlafen, durchzuschlafen oder zu früh aufwacht, oder der Schlaf nicht tief und erholsam ist, sprechen Experten von einer Schlafstörung.