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Auch Kinder können Rheuma haben

Rheuma sollte frühzeitig behandelt werden, um Folgeschäden an den Gelenken zu vermeiden. Häufig denken Eltern aber nicht an die Möglichkeit einer rheumatischen Erkrankung bei ihren Kindern. Da Kinder in der Regel eher eine Schonhaltung einnehmen und schmerzhafte Bewegungen vermeiden als über Beschwerden zu klagen, ist es schwierig, die ersten Anzeichen zu erkennen...

Der Weltrheumatag am 12. Oktober mahnt dieses Jahr: „Früher ist besser – Rheuma rechtzeitig erkennen und handeln“. Dies gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder. Kinder mit Rheuma leiden vorwiegend an chronischen Gelenkentzündungen. Um Schmerzen zu verhindern, nehmen diese häufig Schonhaltungen ein und vermeiden unangenehme Bewegungen. Deshalb ist es oft schwierig, die Krankheit bei ihnen frühzeitig zu erkennen. Auch Eltern denken meist nicht an die Möglichkeit einer rheumatischen Erkrankung bei ihren Kindern.

Jährlich sind 15.000 bis 20.000 Kinder und Jugendliche von akuten Gelenkentzündungen betroffen. Nur 20% der akuten Entzündungen gehen in ein chronisches Stadium über. „Neben der Oligoarthritis, d. h. eine Entzündung von weniger als vier Gelenken (u.a. Knie und vorwiegend auf einer Körperseite), tritt die Polyarthritis (v.a. Juvenile Chronische Arthritis: JCA), bei der fünf und mehr Gelenke Entzündungszeichen zeigen, bei Kindern besonders häufig auf. Etwa 3.000 bis 4.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter JCA“, erklärt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Hauptkennzeichen rheumatischer Erkrankungen bei Kindern sind Gelenkschwellungen, die häufig mit einer Überwärmung einhergehen, schmerzhaft sind und die Bewegung einschränken. Aber auch Borreliose kann sich durch Gelenkschwellung bemerkbar machen. Vielleicht erinnern sich Eltern oder Kinder noch an einen Zeckenstcih. Ein Bluttest gibt Aufschluss.

Wenn Eltern bei ihrem Kind eine abnorme Haltung von bestimmten Gelenken beobachten (Schonhaltung) oder dass ihr Kind hinkt, anders greift und ungeschickt wirkt und/oder auch weniger läuft und lieber getragen werden will, sollten sie aufmerksam werden und mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt gehen“, rät Dr. Kilian-Kornell. Um Folgeschäden der Gelenke oder auch anderer Organe zu verhindern, muss Rheuma möglichst frühzeitig behandelt werden.