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Auch satte Kinder können Leckereien nicht widerstehen

Auch wenn Kinder nicht hungrig sind, haben energiereiche Leckereien eine magische Anziehung. Dies ist das Ergebnis einer australischen Studie. Keines der an der Untersuchung teilnehmenden Kinder zwischen drei bis vier Jahren wollte demnach auf einen süßen oder herzhaften Snack verzichten, obwohl sie vor einer Viertelstunde ein sättigendes Mittagessen verzehrt hatten.

Die Ernährungswissenschaftlerin Holly Harris vom QUT-Institut für Gesundheitsforschung und biomedizinische Innovation an der Queensland University of Technology in Brisbane, Australien, erklärte in einer Pressemeldung des Instituts, dass die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit auf die Gesundheitsrisiken für Kinder aufmerksam macht, die häufig einer Fülle von energiereichen, kalorienreichen Lebensmitteln ausgesetzt sind.

Die Studie von Harris und ihren Kollegen wurde in der Zeitschrift Eating Behaviors veröffentlicht. Ziel war es zu erfassen, wie sich kleine Kinder verhielten, wenn sie keinen Hunger hatten, und wie Eltern das Essverhalten sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen beeinflussten.

Von den 37 Kindern, die an der Studie teilnahmen, aßen – bei entsprechendem, Angebot – alle Süßigkeiten, auch wenn sie keinen Hunger hatten; und das obwohl mehr als 80% noch vor 15 Minuten angegeben hatten, dass sie sehr voll oder statt seien.

Kinder lernen sich zu „überessen“

„Die mangelnde Fähigkeit, sich bei hochenergetischen Lebensmitteln beherrschen zu können, hat wahrscheinlich negative Auswirkungen auf die Energiebilanz und den Gewichtsstatus der Kinder“, befürchtete Harris. Übten Müttern beim Essen Druck aus, neigten insbesondere Jungen dazu, auch in Abwesenheit von Hunger zu essen. Menschen kommen mit der Fähigkeit auf die Welt, ihre Essensaufnahme nach ihrem Bedarf zu regeln. Kleinkinder nehmen normalerweise nicht viel mehr auf, als ihr Körper braucht. Aber mit zunehmendem Alter registrieren Kinder die Fülle und den Wert von Lebensmitteln als Belohnung und verlieren damit ihre Fähigkeit, angemessen auf Appetit zu reagieren.

Unsere Gesellschaft fördert den Konsum von leicht erhältlichen, energiereichen Lebensmitteln. Durch das Überangebot von diesen Lebensmitteln erfahren Kinder laufend Essensreize, die schließlich zu einem Ungleichgewicht zwischen der Energie- und Nahrungsaufnahme und dem Gewicht führen.

"Die Erhaltung der Fähigkeit, die Energieaufnahme früh im Leben zu kontrollieren, könnte der Schüssel sein, um im späteren Leben den Umweltreizen widerstehen zu können", hofft Harris.

Quelle: <link http: www.ihbi.qut.edu.au about news _blank external-link-new-window external link in new>QUT-Institut, <link http: www.sciencedirect.com science article pii s147101531400097x _blank external-link-new-window external link in new>Eating Behaviors